SARS-CoV-2 2. Archiv

August 2021 – Dezember 2021

Datum R 95%-Prädikationsintervall v. R N WE †
R-Wert (R) = 7-Tage Mittelwert der Nowcasting Schätzung. R-Werte bilden Infektionsgeschehen von vor 1 - gut 2 Wochen ab. Nowcasting = Schätzung mit Berücksichtigung des Verzugs der Fallübermittlung an RKI. N = Neuinfektionen gegenüber Vortag ohne ~ 2 – 4x Dunkelziffer laut Antikörperstudien.
Datum rot, wenn R >= 1 oder N > 6553 (02.04.20). Seit 03.07.21 werden keine R-Werte für Wochenenden veröffentlicht. Ist der R-Wert ab 03.07.21 vor und/oder nach Wochenenden >= 1, werden Wochenenden ebenfalls rot markiert.
01.08.21 2097 SO 1
02.08.21 1,06 0,98-1,15 847 1
Während die STIKO zum Thema Impfungen von 12- bis 17-Jährigen bei ihren spezifischen Empfehlungen vom 10.06.21 bleibt, haben die Gesundheitsminister der Länder und der Bundesgesundheitsminister beschlossen, dass generell alle 12- bis 17-Jährigen in Impfzentren, durch Haus-, Kinder-, Betriebsärzte und durch mobile Impfteams in schulischen Einrichtungen geimpft werden können. Dazu auch Kinderarzt zu Corona-Impfungen für Kinder: Uneinigkeit von Politik und STIKO führt zu großer Verunsicherung und Impfungen für 12- bis 17-Jährige: Eine Anmaßung der Politik.

Laut einem weiteren Beschluss werden Auffrischimpfungen (Booster-Impfungen) ab September und mindestens 6 Monate nach den erhaltenen Erst- (mit Janssen) und Zweitimpfungen (mit BioNTechs Comirnaty, AstraZenecas Vaxzevria u. Moderna) angeboten. Das betrifft nur Patienten mit Immunschwäche oder Immunsuppression, Pflegebedürftige, Höchstbetagte, Menschen mit Behinderungen in Einrichtungen. Sie können durch ihre Hausärzte oder mobile Impfteams in Einrichtungen die Booter-Impfung erhalten. Pflegekräfte und Ärzte, die den Personenkreis versorgen, wurden mal wieder vergessen (s. Update am 06.09.21). Als weitere Gruppe erhalten alle Personen, die vollständig nur mit den Vektor-Vakzinen Janssen oder Vaxzevria (die eine niedrigere Effizienz aufweisen als mRNA-Vakzine) geimpft wurden, eine Booster-Impfung in Impfzentren oder durch Haus- und Betriebsärzte.
03.08.21 1,00 0,93-1,06 1766 19
04.08.21 1,03 0,96-1,12 3571 25
05.08.21 1,11 1,02-1,20 3539 26
Laut RKI Wochenbericht v. 05.08.21 „ist der derzeitige Anstieg der Inzidenz vor allem in den Altersgruppen der 10- bis 34-Jährigen zu beobachten, obwohl sich diese Tendenz inzwischen auch in den Altersgruppen bis 49 abzeichnet. Auch der Anteil der positiv getesteten Proben unter den in den Laboren durchgeführten PCR-Tests steigt seit vier Wochen wieder an. Der Positivenanteil lag in der 30. Meldewoche (MW) 2021 bei 3,0 %. Der Rückgang der Anzahl der hospitalisierten und intensivpflichtigen Patientinnen und Patienten setzt sich aktuell ebenfalls nicht weiter fort. Der Anteil der hospitalisierten und intensivpflichtigen Patientinnen und Patienten mit COVID-19-Diagnose an allen Fällen mit schweren Atemwegsinfektionen stieg in der 30. MW im Vergleich zur Vorwoche leicht an. Insgesamt liegen die Werte zurzeit aber auf einem niedrigen Niveau. Die Gesundheitsämter können nicht alle Infektionsketten nachvollziehen. Der Anteil von Delta (B.1.617.2) lag in einer zufällig für die Sequenzierung ausgewählten Stichprobe, und damit repräsentativ für Deutschland, bei 97 %, der Anteil von Alpha (B.1.1.7) betrug ca. 3%. Die Meldedaten zeigen einen ähnlichen Anteil von Delta von 95% und Alpha von 2%. Ein Vergleich von hospitalisierten Fällen, bei denen Informationen zur Variante von SARS-CoV-2 vorliegen, zeigt für die vergangenen vier Meldewochen keinen Unterschied zwischen Alpha und Delta in Bezug auf den Anteil der Hospitalisierungen.

Bis zum 03.08.2021 (Datenstand 04.08.2021) waren 62 % der Bevölkerung mindestens einmal geimpft und 53 % vollständig geimpft.“
06.08.21 1,18 1,07-1,29 3448 24
07.08.21 3206 SA 24
08.08.21 3127 SO 4
09.08.21 1,10 1,00-1,20 1183 2
10.08.21 1,08 1,01-1,16 2480 19
Laut Bund-Länder Beschluss vom 10.08.21: AHA+L Regeln + Masken ÖPNV u. Einzelhandel + Zugang, Teilnahme u. Beherbergung nur für 3G (Geimpfte, Genesene, Getestete) – Bundesländer können v. 3G abweichen, wenn 7-Tage-Inzidenz >35/100000 Einwohner. Bürger-Schnelltests werden ab 11.10.21 kostenpflichtig. Neben der Inzidenz wird die Hospitalisierung von COVID-19 Patienten Hauptindiaktor zur Abschätzung des Infektionsgeschehenes. Mit Zustimmung des Bundestages Verlängerung der „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ und damit einhergender Maßnahmemöglichkeiten seitens der Exekutive nach dem 11.09.21.
11.08.21 1,14 1,03-1,24 4996 14
12.08.21 1,23 1,12-1,36 5638 17
SARS-CoV-2 Fallverteilung

Laut RKI Wochenbericht v. 12.08.21 „lag der Anteil von Delta (B.1.617.2) in einer zufällig für die Sequenzierung ausgewählten Stichprobe, und damit repräsentativ für Deutschland, bei 98 %, der Anteil von Alpha (B.1.1.7) betrug unter 2 %. Die Meldedaten zeigen einen ähnlichen Anteil von Delta von 97 % und Alpha von ca. 1 %.

Bis zum 10.08.2021 (Datenstand 11.08.2021) waren 63 % der Bevölkerung mindestens einmal geimpft und 56 % vollständig geimpft. Insgesamt 10.827 Impfdurchbrüche wurden seit dem 01.02.2021 anhand der nach IfSG übermittelten Meldedaten identifiziert, davon 7.802 nach einer abgeschlossenen Impfserie mit Comirnaty (BioNTech/Pfizer), 396 mit Spikevax (Moderna), 682 mit Vaxzevria (AstraZeneca) und 1.385 mit COVID-19 Vaccine Janssen. Bei weiteren 562 Impfdurchbrüchen erfolgte anhand der vorliegenden Angaben keine Zuordnung zu den o.g. Impfstoffen. Der bei weitem größte Teil der seit 01.02.2021 übermittelten COVID-19-Fälle war nicht geimpft. Durch einen Vergleich des Anteils vollständig Geimpfter unter COVID-19-Fällen mit dem Anteil vollständig Geimpfter in der Bevölkerung ist es möglich, die Wirksamkeit der Impfung grob abzuschätzen (sog. Screening-Methode nach Farrington). Die nach dieser Methode geschätzte Impfeffektivität liegt für den Zeitraum 01.02. bis 08.08.2021 für die Altersgruppen 18-59 Jahre bei ca. 87 % bzw. ≥60 Jahre bei ca. 87 %.

Während die Inzidenzen seit MW 17/2021 zunächst in allen Altersgruppen sanken, kommt es seit MW 27/2021 wieder zu einem Anstieg der Inzidenz vor allem in den Altersgruppen der 10- bis 34-Jährigen, und zunehmend auch in den anderen Altersgruppen bis 49 Jahre. Ein ähnlicher Anstieg der Inzidenz in den Altersgruppen bis 49 Jahre war auch schon im Sommer 2020 aufgetreten, allerdings erst ab MW 32/2020, also fünf Wochen später. Diese Tendenz zeichnet sich auch in der 7-Tages-Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen ab.“
13.08.21 1,30 1,14-1,45 5578 19
14.08.21 5644 SA 11
15.08.21 4728 SO 3
16.08.21 1,23 1,10-1,33 2126 4
Die STIKO hat ihre COVID-19-Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche v. 10.06.21 aktualisiert und spricht eine allgemeine COVID-19-Impfempfehlung für 12- bis 17-Jährige aus: „Nach sorgfältiger Bewertung dieser neuen wissenschaftlichen Beobachtungen und Daten kommt die STIKO zu der Einschätzung, dass nach gegenwärtigem Wissenstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen. Daher hat die STIKO entschieden, ihre bisherige Einschätzung zu aktualisieren und eine allgemeine COVID-19-Impfempfehlung für 12- bis 17-Jährige auszusprechen. Diese Empfehlung zielt in erster Linie auf den direkten Schutz der geimpften Kinder und Jugendlichen vor COVID-19 und den damit assoziierten psychosozialen Folgeerscheinungen ab. Unverändert soll die Impfung nach ärztlicher Aufklärung zum Nutzen und Risiko erfolgen. Die STIKO spricht sich ausdrücklich dagegen aus, dass bei Kindern und Jugendlichen eine Impfung zur Voraussetzung sozialer Teilhabe gemacht wird.“
17.08.21 1,16 1,06-1,26 3912 28
18.08.21 1,20 1,10-1,31 8324 22
In den USA haben Vertreter des U.S. Gesundheitsministeriums, CDC, NIH, NIAID und der FDA in einer gemeinsamen Erklärung angekündigt, dass allen Bürgern eine 3. Auffrischimpfung (Booster-Impfung) 8 Monate nach der 2. Impfung mit BioNTechs oder Modernas Vakzin und ab 22.09.21 angeboten wird. Für Bürger, die ab März 2021 mit Johnson & Johnsons Vakzin geimpft wurden, erwarten die Vertreter, dass sie ebenfalls zu einem späteren Zeitpunkt eine Booster-Impfung erhalten müssen. In Israel wurden ab 30.07.2021 allen über 60-Jährigen und ab 13.08.21 allen über 50-Jährigen eine 3. Booster-Impfung angeboten. Das Beratungsgremium der Regierung Israels für COVID-19 Vakzine und Epidemiekontrolle hat sich dafür ausgesprochen, Booster-Impfungen auf alle über 40-Jährige auzuweiten.

In beiden Staaten wird die geringere Effizienz der Impfstoffe gegen die Delta-Variante angeführt, was den Schutz vor Infektionen und milden bis moderaten Erkrankungen angeht, die nachlassende Antikörper-Reaktion und -Produktion sowie die steigende Zahl an Hospitalisierungen von vollständig Geimpften, was auf Breakthrough-Infektionen hindeutet. In beiden Staaten wird aber auch betont, dass Booster-Impfungen allein die Delta-Welle nicht einhegen werden, sondern es weiter auf Infektionsschutzmaßnahmen wie das Tragen von Masken und Befolgen von AHA-Regeln ankommt.

Währenddessen hat die WHO die Entscheidung für Booster-Shots ab dem Herbst 2021 in einigen wohlhabenden Staaten kritisiert und ein temporäres Moratorium für Booster-Impfungen eingefordert, um stattdessen die Versorgung aller anderen Länder mit Impfstoffen zu erhöhen, in denen (wenn überhaupt) gerade mal 2 % der Bevölkerung geimpft sind.
19.08.21 1,27 1,15-1,38 8400 22
SARS-CoV-2 Hospitalisierung SARS-CoV-2 Fallverlauf

Laut RKI Wochenbericht v. 19.08.21 „lag der Anteil von Delta (B.1.617.2) in einer zufällig für die Sequenzierung ausgewählten Stichprobe, und damit repräsentativ für Deutschland, bei 99 %, der Anteil von Alpha (B.1.1.7) betrug um 1 %. Die Meldedaten zeigen einen ähnlichen Anteil von Delta von 98 % und Alpha von weniger als 1 %.

Bis zum 17.08.2021 (Datenstand 18.08.2021) waren 64 % der Bevölkerung mindestens einmal geimpft und 58 % vollständig geimpft.

Der Anteil der positiv getesteten Proben unter den in den Laboren durchgeführten PCR-Tests steigt weiter an und lag in der 32. Kalenderwoche (KW) 2021 bei 6 % (31.KW: 4 %). Es sind vor allem jüngere Altersgruppen von Infektionen betroffen. In diesen Altersgruppen sind auch die Positivenanteile mit Abstand am höchsten. Damit zeigt sich nun deutlich der Beginn der vierten Welle, die insbesondere durch Infektionen innerhalb der jungen erwachsenen Bevölkerung an Fahrt aufnimmt. Die Zahl der hospitalisierten Fälle steigt ebenfalls wieder an, die meisten hospitalisierten Fälle wurden in der Altersgruppe der 35- bis 59-Jährigen übermittelt, gefolgt von der Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen und der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen. Auch der Anteil der hospitalisierten und intensivpflichtigen Patienten mit COVID-19-Diagnose an allen Fällen mit schweren Atemwegsinfektionen steigt in der 32. KW im Vergleich zur Vorwoche weiter an.“
20.08.21 1,33 1,20-1,48 9280 13
Bundesgesundheitsminister Spahn erwägt, allen Bürgern eine Auffrischimpfung (Booster-Impfung) anzubieten – „eine Booster-Impfung ist von den Zulassungen gedeckt, sie verstärkt und verlängert den Impfschutz“.
21.08.21 8092 SA 17
22.08.21 7050 SO 3
Während Nordrhein-Westfalen mit einer 7-Tages-Inzidenz von ~100 (bundesweit ~54) und 3124 von den 7050 Neuinfektionen Corona-Hotspot Nr. 1 in Deutschland geworden ist, fällt der neoliberalen CDU/FDP Landesregierung unter Kanzlerkandidat Laschet außer „3G“ und ansonsten keinerlei Beschränkungen nichts ein. Ein Beispiel: „Die neue Coronaschutzverordnung des Landes NRW sieht keine systematische Erhebung von Kontaktdaten mehr vor. Das bedeutet konkret: In Gastronomiebetrieben oder bei Veranstaltungen muss nicht mehr durch Zettel oder digital per App nachgehalten werden, wer sich zu welcher Zeit vor Ort aufgehalten hat. Lediglich in der Betreuungsverordnung ist die Kontaktnachverfolgung weiterhin erwähnt, um erforderliche Quarantänemaßnahmen sehr gezielt und nicht bezogen auf ganze Klassen umsetzen zu können, heißt es seitens Ministeriums.“
23.08.21 1,19 1,09-1,31 3668 4
Während Epidemiologen, Virologen und Ärzte unisono davor warnen, die Inzidenz als Frühwarnindikator abzuschaffen und allein die Hospitalisierungsrate als Indikator zu setzen, weil es dann schon zu spät ist, meint Bundesgesundheitsminister Spahn und das „Corona-Kabinett“ neben einigen Bundesländern, „die 50er-Inzidenz im (Infektionsschutz)Gesetz hat ausgedient. Der Wert - nicht mehr als 50 neue Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen - habe für eine ungeimpfte Bevölkerung gegolten“ und fordert „als Orientierung bei der Regelung von Corona-Maßnahmen die Hospitalisierungsrate zu verwenden.“
24.08.21 1,09 1,00-1,17 5747 42
Laut des israelischen Gesundheitsministerium hat Israel ab 24.08.21 damit begonnen, allen Bürgern ab 30 Jahren eine Auffrischimpfung (Booster-Impfung) anzubieten. In Israel lag die Zahl der Neuinfektionen am 23.08.21 bei 9831 mit 12 Todesfällen.
25.08.21 1,12 1,04-1,20 11561 39
Mit 325 Ja-, 253 Nein-Stimmen und 5 Enthaltungen hat der Bundestag dem Antrag der Bundesregierung zugestimmt, dass die „Epidemische Lage von nationaler Tragweite“ bis zum 25.11.2021 fortbesteht und damit, dass Bund und Bundesländer weiter Verordnungen und Maßnahmen erlassen können, die geeignet sind, im weiteren Verlauf der 4. Delta-Welle die Ausbreitung der Infektionen zu reduzieren und das Gesundheitssystem, die Alten- und Krankenpflege vor Überlastung zu schützen.
26.08.21 1,18 1,09-1,29 12626 21
Mehrere Universitäten, KRISP und NICD in Südafrika berichten über die neue C.1.2 Variante, die im Mai 2021 zuerst in den südafrikanischen Provinzen Mpumalanga und Gauteng identifiziert wurde. C.1.2 weist im Vergleich zum SARS-CoV-2 Wild-Typ aus Wuhan 44 – 59 zusätzliche Mutationen auf. Neben neuen C.1.2 spezifischen Mutationen im NTD-, RBD- und Furinspaltenbereich finden sich einige von den 59 Mutationen auch in den Alpha, Beta, Delta, Gamma VOCs und Kappa, Eta, Lambda VOIs.

Laut RKI Wochenbericht v. 26.08.21 „wurden hohe 7-Tage-Inzidenzen (>100 pro 100.000 Einwohner) in der Altersgruppe der 10- bis 24-Jährigen beobachtet. Die vierte Welle nimmt insbesondere durch Infektionen innerhalb der jungen erwachsenen Bevölkerung weiter an Fahrt auf und breitet sich zunehmend auch in höhere Altersgruppen aus. Auch die Zahl der hospitalisierten Fälle ist weiter angestiegen. Die meisten hospitalisierten Fälle wurden in der Altersgruppe der 35- bis 59-Jährigen übermittelt, gefolgt von der Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen und der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen. Von MW 32 auf MW 33/2021 nahmen die Fallzahlen in 14 Bundesländern zwischen 8 und 79 % zu. In zwei Bundesländern sanken die Fallzahlen um 4 und 9 %. Im Bundesdurchschnitt ist eine Zunahme der Fallzahlen um 52 % zu beobachten. Der Anteil der Patienten mit COVID-19-Diagnose an hospitalisierten und intensivpflichtigen Fällen mit schweren Atemwegsinfektionen blieb in der 33. KW im Vergleich zur Vorwoche stabil. In Deutschland, wie auch im europäischen Ausland, werden die allermeisten Infektionen durch die Delta-Variante (B.1.617.2) verursacht. Der Anteil anderer SARS-CoV-2 inkl. weiterer besorgniserregender Varianten (VOC) liegt bei unter 1 %.

Bis zum 24.08.2021 (Datenstand 25.08.2021) waren 64 % der Bevölkerung mindestens einmal geimpft und 59 % vollständig geimpft. Damit ist der Anteil geimpfter Personen im Vergleich zur Vorwoche nur noch langsam gestiegen. Es wird dringend empfohlen, die Angebote für die Impfung gegen COVID-19 wahrzunehmen.

Insgesamt 18.333 wahrscheinliche Impfdurchbrüche wurden mit Meldedatum seit der 5. KW identifiziert, davon 12.210 nach einer abgeschlossenen Impfserie mit Comirnaty (BioNTech/Pfizer), 759 mit Spikevax (Moderna), 1.333 mit Vaxzevria (AstraZeneca) und 2.890 mit COVID-19-Vakzine Janssen.“
27.08.21 1,22 1,10-1,36 12029 14
28.08.21 10303 SA 22
29.08.21 8416 SO 12
30.08.21 1,08 0,98-1,17 4559 10
31.08.21 0,97 0,90-1,04 5750 60
01.09.21 0,97(?) 0,90-1,04(?) 13531 23
02.09.21 1,01 0,95-1,08 13715 33
Laut RKI Wochenbericht v. 02.09.21 „wurden hohe 7-Tage-Inzidenzen (>100 pro 100.000 Einwohner) in der Altersgruppe der 5- bis 44-Jährigen beobachtet. In den Altersgruppen der Jugendlichen (10-19 Jahre) liegt die 7-Tage-Inzidenz bei über 170 pro 100.000 Einwohner. Die vierte Welle nimmt insbesondere durch Infektionen innerhalb der jungen erwachsenen Bevölkerung weiter an Fahrt auf und breitet sich zunehmend auch in höhere Altersgruppen aus. Der Anteil der Patientinnen und Patienten mit COVID-19-Diagnose an hospitalisierten und intensivpflichtigen Fällen mit schweren Atemwegsinfektionen ist im Vergleich zur Vorwoche in KW 34 angestiegen. Die Zahl der hospitalisierten Patientinnen und Patienten mit schweren Atemwegsinfektionen liegt in der Altersgruppe der 35- bis 59-Jährigen mittlerweile über dem Niveau der Vorjahre um diese Jahreszeit. Mit Datenstand vom 01.09.2021 werden wieder über 1.000 Personen mit einer COVID-19-Diagnose auf einer Intensivstation behandelt.

Bis zum Impftag 31.08.2021 (Datenstand 01.09.2021) wurden insgesamt 101.877.124 COVID-19-Impfungen in Deutschland verabreicht; 54.297.654 Menschen (65% der Bevölkerung) sind mindestens einmal geimpft und 50.431.730 Menschen (61%) sind vollständig geimpft. Damit ist der Anteil geimpfter Personen im Vergleich zur Vorwoche nur noch langsam gestiegen. Insgesamt 24.098 wahrscheinliche Impfdurchbrüche wurden mit Meldedatum seit der 5. KW identifiziert, davon 15.887 nach einer abgeschlossenen Impfserie mit Comirnaty (BioNTech/Pfizer), 1.031 mit Spikevax (Moderna), 1.729 mit Vaxzevria (AstraZeneca) und 3.863 mit COVID-19-Vakzine Janssen. Betrachtet man den Anteil der Impfdurchbrüche an allen COVID-19-Fällen wird deutlich, dass nur ein geringer Anteil der hospitalisierten, auf Intensivstation betreuten bzw. verstorbenen COVID-19-Fälle als Impfdurchbruch zu bewerten ist.

In den MW 31-34/2021 wurden 166.574 Fälle übermittelt, davon lagen bei 79.324 Fällen (48 %) keine Angaben zum wahrscheinlichen Infektionsland vor. Im Zeitraum MW 31-34/2021 wurde bei 21.466 COVID-19-Fällen (ca. 25 % aller Fälle mit diesbezüglichen Angaben) eine wahrscheinliche Exposition im Ausland übermittelt. Deutschland wird als wahrscheinliches Infektionsland am häufigsten genannt (nicht, wie jetzt Politiker lügen, im Ausland durch Urlauber, um ihre inländische Corona-Strategie zu stützen: Impfen + Lockerungen, Durchseuchung für den Rest).“
03.09.21 1,08 0,98-1,19 14251 45
04.09.21 10835 SA 24
05.09.21 10453 SO 21
06.09.21 1,01 0,92-1,09 4749 8
Die Gesundheitsministerkonferenz der Bundesländer und das Bundesgesundheitsministerium haben am 06.09.21 beschlossen, dass in Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen im Infektionsfall nur die betroffene Person und ggf. direkte Kontakte und nicht mehr der gesamte Verband bzw. die gesamte Gruppe in Quarantäne muss, aus der sich Betroffene nach fünf Tagen freitesten lassen können. In einem weiteren Beschluss wird das Angebot für Booster-Impfungen (Auffrischimpfungen) mit dem BioNTech Comirnaty oder Moderna mRNA-Vakzin auf folgende Personenkreise erweitert – sofern die vollständige Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt: Pflegekräfte und Beschäftigte in Pflege- und Betreuungseinrichtungen, medizinisches Personal der ambulanten und stationären Alten- und Krankenpflege, Personal des Rettungsdienstes und mobile Impfteams.
07.09.21 0,97 0,90-1,03 6726 59
08.09.21 0,97 0,91-1,05 13565 35
09.09.21 1,02 0,93-1,09 15431 50
Laut RKI Wochenbericht v. 09.09.21betrifft die vierte Welle alle Altersgruppen, nahm zunächst aber insbesondere durch Infektionen innerhalb der jungen erwachsenen Bevölkerung an Fahrt auf und breitet sich zunehmend auch in höhere Altersgruppen aus. Der Anteil der Patientinnen und Patienten mit COVID-19-Diagnose an hospitalisierten und intensivpflichtigen Fällen mit schweren Atemwegsinfektionen ist in KW 35 im Vergleich zur Vorwoche auf hohem Niveau stabil geblieben. Die Zahl der hospitalisierten Patientinnen und Patienten mit schweren Atemwegsinfektionen liegt in den Altersgruppen der 35- bis 59-Jährigen mittlerweile über dem Niveau der Vorjahre um diese Jahreszeit. Mit Datenstand vom 08.09.2021 werden knapp 1.400 Personen mit einer COVID-19-Diagnose auf einer Intensivstation behandelt, dies entspricht einem Anstieg von 22 % gegenüber der Vorwoche. In Deutschland, wie auch im europäischen Ausland, werden fast alle Infektionen durch die Delta-Variante (B.1.617.2) verursacht.

Bis zum Impftag 07.09.2021 (Datenstand 08.09.2021) wurden insgesamt 103.165.990 COVID-19-Impfungen in Deutschland verabreicht; 54.890.847 Menschen (66,0 % der Bevölkerung) sind mindestens einmal geimpft und 51.207.077 Menschen (61,6 %) sind vollständig geimpft (Anm.: 85 - 95% wären notwendig). Darüber hinaus erhielten bisher 108.497 Menschen eine Auffrischungsimpfung. Der bei weitem größte Teil der seit der 5. KW übermittelten COVID-19-Fälle war nicht geimpft. Insgesamt 30.880 wahrscheinliche Impfdurchbrüche wurden mit Meldedatum seit der 5. KW identifiziert, davon 20.341 nach einer abgeschlossenen Impfserie mit Comirnaty (BioNTech/Pfizer), 4.911 mit COVID-19-Vakzine Janssen, 2.229 mit Vaxzevria (AstraZeneca), 1.322 mit Spikevax (Moderna), 1.168 mit einer Kombination Vaxzevria/Comirnaty und 194 mit einer Kombination Vaxzevria/Spikevax. Die beiden letztgenannten Kombinationen werden umgangssprachlich auch als „Kreuzimpfungen“ bezeichnet.“
10.09.21 1,04 0,95-1,13 12969 55
11.09.21 11214 SA 45
12.09.21 7345 SO 8
13.09.21 0,92 0,85-1,00 5511 12
14.09.21 0,87 0,81-0,94 6325 68
Das RKI hat seine Empfehlungen zur Vorbereitung auf den Herbst/Winter 2021/22 vom 22.07.21 in der Aktualisierung der ControlCOVID-Strategie zur Vorbereitung auf den Herbst/Winter 2021/22 aktualisiert. In der Einleitung heißt es: „Aufgrund verschiedener Faktoren war für SARS-CoV-2 in Deutschland ein Anstieg der Infektionszahlen im Herbst und Winter 2021/22 sowie eine fortgesetzte globale Zirkulation des Virus zu erwarten (s. „4. Gründe für eine kontinuierliche Zirkulation von SARS-Cov-2“). Der Anstieg ist im Sommer 2021 deutlich früher eingetreten als im Herbst 2020 und hat auch eine Aktualisierung der modellierten Szenarien notwendig gemacht. Vor diesem Hintergrund werden im Folgenden, ausgehend von aktuell modellierten Szenarien (Beschluss der STIKO zur 9. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung und die dazugehörige wissenschaftliche Begründung) Empfehlungen zur Vorbereitung und Prävention für den Herbst und Winter 2021/22 gegeben.“

RKI Stufenkonzept ControlCOVID-Strategie
15.09.21 0,88 0,81-0,95 12455 83
16.09.21 0,92 0,86-1,00 12925 68
Laut RKI Wochenbericht v. 16.09.21 „ist der seit Anfang Juli 2021 beobachtete Anstieg der 7-Tage-Inzidenz innerhalb der letzten zwei Wochen zurückgegangen. Während in den östlichen Bundesländern die 7-Tage-Inzidenz zum Teil deutlich angestiegen ist, ist in den westlichen Bundesländern ein deutlicher Rückgang zu beobachten. In den Altersgruppen der 5- bis 44- Jährigen sind die 7-Tage-Inzidenzen seit letzter Woche leicht gesunken, während sie in allen übrigen Altersgruppen leicht gestiegen sind. Der Anteil der Patientinnen und Patienten mit COVID-19-Diagnose an hospitalisierten und intensivpflichtigen Fällen mit schweren Atemwegsinfektionen ist in KW 36 im Vergleich zur Vorwoche leicht gesunken. Die Zahl der hospitalisierten Patientinnen und Patienten mit schweren Atemwegsinfektionen liegt in der Altersgruppe der 35- bis 59-Jährigen deutlich über dem Niveau der Vorjahre um diese Jahreszeit und ist auf COVID-19 zurückzuführen. Mit Datenstand vom 15.09.2021 werden >1500 Personen mit einer COVID-19-Diagnose auf einer Intensivstation behandelt, dies entspricht einem Anstieg von ca. 10 % gegenüber der Vorwoche.

Bis zum Impftag 14.09.2021 (Datenstand 15.09.2021) wurden insgesamt 104.592.813 COVID-19- Impfungen in Deutschland verabreicht; 55.465.975 Menschen (66,7% der Bevölkerung) sind mindestens einmal geimpft und 51.902.433 Menschen (62,4%) sind vollständig geimpft (Anm.: 85 - 95% wären notwendig). Darüber hinaus erhielten bisher 235.726 Menschen eine Auffrischungsimpfung. Insgesamt 39.228 wahrscheinliche Impfdurchbrüche wurden mit Meldedatum seit der 5. KW identifiziert, davon 25.767 nach einer abgeschlossenen Impfserie mit Comirnaty (BioNTech/Pfizer), 6.106 mit COVID-19-Vakzine Janssen, 2.875 mit Vaxzevria (AstraZeneca), 1.748 mit Spikevax (Moderna), 1.571 mit einer Kombination Vaxzevria/Comirnaty und 279 mit einer Kombination Vaxzevria/Spikevax.“
17.09.21 0,94 0,86-1,01 11022 20
18.09.21 8901 SA 63
19.09.21 7337 SO 38
20.09.21 0,88 0,81-0,94 3736 13
21.09.21 0,84 0,79-0,89 4664 81
22.09.21 0,86 0,81-0,91 10454 71
Laut Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz erhalten Personen, die nicht geimpft sind, spätestens ab 01.11.21 keine Entschädigungsleistung lt. § 56 IfSG, wenn für sie ein Tätigkeitsverbot oder Quarantäne angeordnet wurde. Ausgenommen sind Personen, für die keine Impf-Empfehlung der STIKO vorliegt oder die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können.
23.09.21 0,91 0,86-0,97 10696 115
24.09.21 0,96 0,89-1,02 9727 65
27.09.21 0,93 0,86-1,02 3022 10
28.09.21 0,89 0,82-0,94 4171 101
29.09.21 0,95 0,88-1,02 11780 67
30.09.21 1,06 0,98-1,15 12150 67
Laut RKI Wochenbericht v. 30.09.21 „setzt sich der seit Anfang Juli 2021 beobachtete Anstieg der 7-Tage-Inzidenz derzeit nicht fort und die Werte sind innerhalb der letzten drei Wochen leicht zurückgegangen. Die Fallzahlen sind allerdings deutlich höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Hohe 7-Tage-Inzidenzen (>100 pro 100.000 Einwohner) wurden in den Altersgruppen der 5- bis 19-Jährigen beobachtet, in der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen liegt die 7-Tage-Inzidenz weiterhin bei über 150/100.000. Die Anzahl der hospitalisierten und intensivpflichtigen Patientinnen und Patienten mit schweren akuten Atemwegsinfektionen ist insgesamt im Vergleich zur Vorwoche auf gleichem Niveau geblieben, der Anteil von Patientinnen und Patienten mit COVID-19-Diagnose ist dabei aber gesunken. In den Altersgruppen 15 bis 34 Jahre sowie 35 bis 59 Jahre ist der Anteil von COVID-19-Erkrankungen an schweren Atemwegsinfektionen dennoch weiterhin hoch. Mit Datenstand vom 29.09.2021 werden 1.364 Personen mit einer COVID- 19-Diagnose auf einer Intensivstation behandelt, womit sich über die letzten Wochen ein leichtes Plateau der Personen mit COVID-19-Diagnose auf den Intensivstationen abzeichnet.

Bis zum 28.09.2021 (Datenstand 29.09.2021) waren 68 % der Bevölkerung mindestens einmal geimpft und 64 % vollständig geimpft (Anm.: 85 - 95% wären notwendig). Damit ist der Anteil geimpfter Personen in den letzten Wochen nur noch langsam gestiegen. Der bei weitem größte Teil der seit der 5. KW übermittelten COVID-19-Fälle war nicht geimpft.

Auf Grund der Verdrängung vieler Virusvarianten durch die VOC Delta haben die WHO und das ECDC eine Reihe von VOI deeskaliert und führen aktuell nur noch die SARS-CoV-2 Varianten Lambda (C.37) und My (B.1.621) als VOI. Auch der Rückgang von Alpha im europäischen Raum hat dazu geführt, dass Alpha in KW 36 von ECDC herabgestuft/deseskaliert wurde und nicht mehr als VOC geführt wird.“
01.10.21 1,10 1,01-1,18 10118 73
02.10.21 8517 SA 66
03.10.21 6164 SO 9
04.10.21 0,98 0,91-1,04 3088 7
05.10.21 0,92 0,86-0,97 4799 90
06.10.21 0,94 0,89-1,00 11547 76
07.10.21 1,01 0,94-1,08 11644 68
Laut RKI Wochenbericht v. 07.10.21 „setzt sich der seit Anfang Juli 2021 beobachtete Anstieg der 7-Tage-Inzidenz derzeit nicht fort. Nach einem leichten Abfall im September stagniert der Wert aktuell. In der vergangenen Woche stieg die 7-Tage-Inzidenz bereits in 11 Bundesländern um bis zu 63 %. Die meisten hospitalisierten Fälle werden weiterhin in der Altersgruppe der 35- bis 59-Jährigen übermittelt, gefolgt von der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen und seit MW 37 der Altersgruppe 80+-Jährigen. Die Anzahl der Patientinnen und Patienten mit schweren akuten Atemwegsinfektionen in den Altersgruppen 0 bis 4 Jahre sowie 35 bis 59 Jahre sind gestiegen. Und der Anteil von COVID-19-Erkrankungen in den Altersgruppen 35 bis 59 Jahre derjenigen Patientinnen und Patienten mit schweren Atemwegsinfektionen ist weiterhin hoch.

Mit Datenstand vom 06.10.2021 werden 1.357 Personen mit einer COVID-19-Diagnose auf einer Intensivstation behandelt. Bis zum 05.10.2021 (Datenstand 06.10.2021) waren 68 % der Bevölkerung mindestens einmal geimpft und 65 % vollständig geimpft. Darüber hinaus erhielten bisher (nur) 859.169 Menschen eine Auffrischungsimpfung.
08.10.21 1,04 0,96-1,14 10429 86
09.10.21 8854 SA 65
10.10.21 7612 SO 24
11.10.21 0,98 0,91-1,05 3111 7
12.10.21 0,93 0,87-0,99 4971 88
13.10.21 0,96 0,91-1,03 11903 92
14.10.21 1,04 0,95-1,11 12382 72
Laut RKI Wochenbericht v. 14.10.21 „wurden hohe 7-Tage-Inzidenzen (>100 pro 100.000 Einwohner) in den Altersgruppen der 5- bis 19- Jährigen beobachtet; in der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen liegt die 7-Tage-Inzidenz weiterhin bei über 170/100.000. Regional werden in der Altersgruppe der 10-19-Jährigen 7-Tage-Inzidenzen bis zu 1000 pro 100.000 Einwohner beobachtet. In der Meldewoche (MW) 40/2021 ist die 7-Tage-Inzidenz im Vergleich zur Vorwoche in allen Altersgruppen über 20 Jahren wieder leicht gestiegen, während sie in den Altersgruppen unter 20 leicht gesunken ist. Die höchste Inzidenz hospitalisierter Fälle wurden in MW 40 in der Altersgruppe der ab-80-Jährigen verzeichnet, gefolgt von der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen. Mit Datenstand vom 13.10.2021 werden 1.400 Personen mit einer COVID-19-Diagnose auf einer Intensivstation behandelt, womit sich über die letzten Wochen ein Plateau der Fallzahl von Patientinnen und Patienten mit COVID-19-Diagnose auf den Intensivstationen abzeichnet.

Bis zum 12.10.2021 (Datenstand 13.10.2021) waren 69 % der Bevölkerung mindestens einmal geimpft und 65 % vollständig geimpft. Darüber hinaus erhielten bisher 1.093.485 Menschen eine Auffrischungsimpfung. Seit der 24. KW sind die wöchentlichen Impfzahlen rückläufig: wurden in KW 23 noch insgesamt 6.082.841 Impfungen verabreicht, so waren es in KW 40 nur noch 914.030.“
15.10.21 1,06 0,98-1,15 11518 65
16.10.21 10949 SA 75
17.10.21 8682 SO 17
18.10.21 1,03 0,96-1,12 4056 10
19.10.21 1,00 0,93-1,07 6771 88
20.10.21 1,07 1,00-1,14 17015 92
21.10.21 1,16 1,06-1,25 16077 67
Laut RKI Wochenbericht v. 21.10.21 „zeichnet sich seit Ende September 2021 wieder ein steigender Trend der 7-Tages-Inzidenzen ab, der in der letzten Woche in fast allen Altersgruppen sichtbar wurde. In der Meldewoche (MW) 41/2021 ist die 7-Tage-Inzidenz im Vergleich zur Vorwoche in allen Altersgruppen mit Ausnahme der 5- bis 9-Jährigen angestiegen. In der Altersgruppe ab 90 Jahren stieg sie nun erstmals seit der 18. MW wieder auf über 50 pro 100.000 Einwohner an. Die höchste Inzidenz hospitalisierter Fälle wurde in MW 41 in der Altersgruppe der ab 80-Jährigen verzeichnet, gefolgt von der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen. Mit Datenstand vom 20.10.2021 werden 1.482 Personen mit einer COVID-19-Diagnose auf einer Intensivstation behandelt, womit sich über die letzten Wochen ein Plateau bzw. ein sehr leichter Anstieg der Fallzahl von Patientinnen und Patienten mit COVID-19-Diagnose auf den Intensivstationen abzeichnet. Die Zahl der übermittelten Ausbrüche in medizinischen Einrichtungen und in Alten- und Pflegeheimen stieg in der 41. MW im Vergleich zur Vorwoche deutlich an.

Bis zum 19.10.2021 waren (nur) 69 % der Bevölkerung mindestens einmal und (nur) 66 % vollständig geimpft. Darüber hinaus erhielten bisher (nur) 1.357.677 Menschen eine Auffrischungsimpfung.“
22.10.21 1,28 1,16-1,39 19572 116
23.10.21 15145 SA 86
24.10.21 13732 SO 23
25.10.21 1,17 1,08-1,26 6573 17
26.10.21 1,08 1,01-1,16 10473 128
27.10.21 1,10 1,00-1,19 23212 114
28.10.21 1,20 1,09-1,28 28037 126
Laut RKI Wochenbericht v. 28.10.21 „ist in der Meldewoche (MW) 42/2021 die 7-Tage-Inzidenz im Vergleich zur Vorwoche in allen Altersgruppen deutlich angestiegen. So ist es auch in den höheren Altersgruppen wieder zu einem sprunghaften Anstieg der 7-Tages-Inzidenzen gekommen. Hohe 7-Tage-Inzidenzen (>100 pro 100.000 Einwohner) wurden in den Altersgruppen der 5- bis 49-Jährigen sowie der >90-Jährigen beobachtet. Die mit Abstand höchste Inzidenz hospitalisierter Fälle wurde in MW 42 in der Altersgruppe der ab 80-Jährigen verzeichnet, gefolgt von der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen. Die Anzahl der in der syndromischen Krankenhaussurveillance erfassten hospitalisierten und intensivpflichtigen Patientinnen und Patienten mit schweren akuten Atemwegsinfektionen (SARI-Fälle) ist insgesamt im Verlauf der letzten Woche in fast allen Altersgruppen stark gestiegen. Zudem ist der Anteil von COVID-19-Erkrankungen an SARI-Fällen weiter gestiegen, auf nun 23 %. Dieser Anteil ist in den Altersgruppen 15 bis 34 Jahre sowie 35 bis 59 Jahre mit 65 % bzw. 63 % besonders hoch. Mit Datenstand vom 27.10.2021 werden 1.768 Personen mit einer COVID-19-Diagnose auf einer Intensivstation behandelt. Damit zeichnet sich über die letzten Wochen ein leichter Anstieg der Fallzahl von Patientinnen und Patienten mit COVID-19-Diagnose auf den Intensivstationen ab. Die Zahl der übermittelten Ausbrüche in medizinischen Einrichtungen und in Alten- und Pflegeheimen stieg auch in der 42. MW im Vergleich zur Vorwoche deutlich an.

Bis zum 26.10.2021 waren (nur) 69 % der Bevölkerung mindestens einmal und (nur) 66 % vollständig geimpft. Darüber hinaus erhielten bisher (nur) 1.697.713 Menschen eine Auffrischungsimpfung. Die Möglichkeit der Auffrischimpfung (Booster-Impfung) sollte von Personengruppen genutzt werden, für die die STIKO dies empfiehlt.“
29.10.21 1,25 1,14-1,35 24668 121
30.10.21 21543 SA 90
31.10.21 16887 SO 33
01.11.21 1,09 1,01-1,19 9658 23
02.11.21 0,99 0,92-1,05 10813 81
03.11.21 0,95 0,89-1,01 20398 194
04.11.21 1,01 0,95-1,07 33949 165
Laut RKI Wochenbericht v. 04.11.21 „ist in der Meldewoche (MW) 43/2021 die 7-Tage-Inzidenz im Vergleich zur Vorwoche erneut deutlich in allen, auch in den höheren Altersgruppen angestiegen. Ein sprunghafter Anstieg ist in der aktuellen Woche in der Altersgruppe zwischen 10 und 14 Jahren von 240 auf 356 pro 100.000 zu beobachten. In den Altersgruppen zwischen 5 und 24 Jahren sowie 40 und 44 Jahren liegt die 7-Tage-Inzidenz nun bei über 200 pro 100.000 Einwohnern. Die mit Abstand höchste Inzidenz hospitalisierter Fälle wurde in MW 42 in der Altersgruppe der ab 80-Jährigen verzeichnet, gefolgt von der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen. Mit Datenstand vom 03.11.2021 werden 2.226 Personen mit einer COVID-19-Diagnose auf einer Intensivstation behandelt. Damit zeichnet sich über die letzten Wochen ein deutlicher Anstieg der Fälle mit COVID-19-Diagnose auf den Intensivstationen ab. Die Zahl der übermittelten Ausbrüche mit 792 neuen COVID-19-Fällen in medizinischen Einrichtungen und 1.264 Fällen in Alten- und Pflegeheimen stieg auch in der 43. MW im Vergleich zur Vorwoche weiter an.

Bis zum Impftag 02.11.2021 (Datenstand 03.11.2021) sind (nur) 69,5 % der Bevölkerung mindestens einmal geimpft und (nur) 66,8 % vollständig geimpft. Darüber hinaus erhielten bisher (nur) 2.199.521 Menschen eine Auffrischungsimpfung. Geschätzte Impfeffektivität (ohne Booster-Impfung) gegen weitere COVID-19-assoziierte Endpunkte für den Zeitraum der letzten vier Wochen (40.-43. KW): Schutz vor Hospitalisierung: ca. 89 % (Alter 18-59 Jahre) bzw. ca. 85 % (Alter ≥60 Jahre); Schutz vor Behandlung auf Intensivstation: ca. 94 % (Alter 18-59 Jahre) bzw. ca. 90 % (Alter ≥60 Jahre); Schutz vor Tod: ca. 92 % (Alter 18-59 Jahre) bzw. ca. 86 % (Alter ≥60 Jahre).

Laut einer Studie der Clalit Krankenkasse in Israel vom 29.10.21 mit 728000 Personen mit BioNTech Booster-Impfung und 728000 Personen mit 2-fach BioNTech-Impfung (Durchschnittsalter 52 Jahre) geschätze Impfeffektivität der Booster-Impfung im Vergleich zur 2-fach Impfung: Schutz vor Hospitalisierung: 93 %; Schutz vor Behandlung auf Intensivstation (schwerer Verlauf): 92 %; Schutz vor Tod: 81 %.
Wo ist die Studie des RKI oder der STIKO?

Das Robert Koch-Institut schätzt die Gefährdung für die Gesundheit der nicht oder nur einmal geimpften Bevölkerung in Deutschland insgesamt als sehr hoch ein. Für vollständig Geimpfte wird die Gefährdung als moderat, aber aufgrund der steigenden Infektionszahlen ansteigend eingeschätzt.

05.11.21 1,11 1,02-1,20 37120 154
Die Gesundheitsministerkonferenz der Bundesländer und des Bundesgesundheitsministeriums führen in ihrem Beschluss vom 05.11.21 unter Punkt "Zukunft der Nationalen Impf- und Teststrategie – Schutz vulnerabler Gruppen" zum Thema Booster-Impfungen aus, dass „zahlreiche wissenschaftliche Studien die höhere Schutzwirkung von Auffrischimpfungen durch die Optimierung der Grundimmunität vor einer COVID-19-Infektion belegen. Solle es dennoch zu einer Infektion kommen, bieten sie einen gesteigerten Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf und führen gleichzeitig zu einer niedrigeren Virenlast und damit zu einer geringen Infektiosität.“ Ergänzend zu den in den Beschlüssen vom 02.08.21 und 06.09.21 genannten Personenkreisen „können im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten und nach ärztlicher Beurteilung und Entscheidung Auffrischimpfungen grundsätzlich allen Personen angeboten werden, die diese nach Ablauf von sechs Monaten nach Abschluss der ersten Impfserie wünschen.“

Wird auch Zeit, nachdem das vor zweieinhalb Monaten von Spahn „erwogen“ wurde … wie immer, wie mit allem auf den letzten Drücker. Ein paar Vorschläge, was man jetzt, sofort (eigentlich vor Wochen) umsetzen müsste, bevor die 4. Welle ihren Scheitelpunkt erreicht: Impfpflicht für alle, für die keine Gegenindikation vorliegt oder allgemein 1G, kategorisch 2G+ statt 3G, sofortiges Hochfahren aller Impfzentren, die man niemals hätte runterfahren dürfen, sofortiges kostenloses Testen, sofortige Booster-Impfungen in allen möglichen Standorten ohne Priorisierung, denn „es ist genug Impfstoff für alle“ da, mehr Stichproben-Kontrollen der Regeleinhaltung an allen 2G-Orten usw. statt aktionistischem Pseudo-Getue und wochenlangem Gefasel diverser Politiker.
06.11.21 34002 SA 142
07.11.21 23543 SO 37
08.11.21 1,13 1,03-1,21 15513 33
Am 08.11.21 seit Beginn der Pandemie bundesweit höchste 7-Tage-Inzidenz von 201,1 Fällen pro 100000 Einwohner.

Die STIKO spricht sich in ihrer letzten Impfempfehlung zu Booster-Impfungen dafür aus, Auffrischungsimpfungen zuerst nur bei allen über 70-Jährigen, Personen mit Immundefizienz, Pflegepersonal und medizinisches Personal mit Patientenkontakten durchzuführen. Mittelfristig solle auch allen anderen Grundimmunisierten eine Auffrischimpfung nach absteigendem Lebensalter angeboten werden, worfür man zeitnah eine weitere Impfempfehlung geben würde … während die 4. Welle gerade voll durchschlägt, mahlen die Mühlen in Deutschland weiter langsam.
09.11.21 1,07 0,98-1,15 21832 169
10.11.21 1,07 1,00-1,15 39676 236
11.11.21 1,16 1,07-1,25 50196 235
Am 11.11.21 seit Beginn der Pandemie erstmalig > 50000 Neuinfektionen

Laut RKI Wochenbericht v. 11.11.21 „hat sich der seit Ende September 2021 beobachtete, steigende Trend der 7-Tages-Inzidenzen in den letzten Wochen deutlich beschleunigt. Die aktuellen Fallzahlen sind schon jetzt höher als alle bisher auf den Höhepunkten der vorangegangenen Erkrankungswellen verzeichneten Werte. Leider zieht dieser hohe Infektionsdruck in der Bevölkerung auch ein deutliches Ansteigen der schweren Krankheitsverläufe und der Todesfälle nach sich und macht das Auftreten von Impfdurchbrüchen wahrscheinlicher. Es ist damit zu rechnen, dass sich der starke Anstieg der Fallzahlen innerhalb der nächsten Wochen fortsetzen wird, wenn die Bevölkerung nicht durch die freiwillige Reduktion von potentiell infektiösen Kontakten im privaten Bereich und Beachtung der Basismaßnahmen in allen anderen Lebensbereichen mithilft, den momentanen Infektionsdruck auf alle, geimpfte wie ungeimpfte Personen, zu mindern.

Mit Datenstand vom 10.11.2021 werden 2.739 Personen mit einer COVID-19-Diagnose auf einer Intensivstation behandelt. Damit zeichnet sich über die letzten Wochen ein deutlicher Anstieg der Fälle mit COVID-19-Diagnose auf den Intensivstationen ab. Die Zahl der übermittelten Ausbrüche mit 725 neuen COVID-19-Fällen in medizinischen Einrichtungen blieb ähnlich hoch, die Zahl der Fälle in Alten- und Pflegeheimen hingegen stieg weiter auf 1.636 Fälle in der 44.MW an.

Bis zum 09.11.2021 waren (nur) 70 % der Bevölkerung mindestens einmal und (nur) 67 % vollständig geimpft. Darüber hinaus erhielten bisher (nur) 3.037.757 (3,7 %) Menschen eine Auffrischimpfung (z. Vgl. Israel: 40 – 50 %). Der rückläufige Trend der Impfinanspruchnahme scheint gestoppt. In KW44 wurden insgesamt wieder 1.194.351 Impfungen registriert. Der Anstieg ist vor allem auf die Auffrischimpfungen zurückzuführen.

Die aktuelle Entwicklung ist sehr besorgniserregend und es ist zu befürchten, dass es zu einer weiteren Zunahme schwerer Erkrankungen und Todesfälle kommen wird und die verfügbaren intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten überschritten werden. Das RKI rät dringend dazu, größere Veranstaltungen möglichst abzusagen oder zu meiden, aber auch alle anderen nicht notwendigen Kontakte zu reduzieren.“

Im Positionspapier "Nachhaltige Strategien gegen die COVID-19-Pandemie in Deutschland im Winter 2021/2022" skizziert eine große Gruppe von interdisziplinären Experten Strategien gegen die Ausbreitung von SARS-CoV-2 im Winter 2021/2022 in Deutschland. Wir geben einen Überblick über den aktuellen Stand der COVID-19-Pandemie, von der Inzidenz über die Impfeffizienz bis hin zur Krankenhauskapazität. Aufbauend auf dieser Lagebeurteilung zeigen wir verschiedene mögliche Szenarien für den Winter auf und erläutern die Mechanismen und die Wirksamkeit nicht-pharmazeutischer Interventionen, der Impfung und der Auffrischungsimpfung. Mit dieser Bewertung wollen wir den politischen Versagern Entscheidungsträgern eine Orientierung über den Verlauf und die Möglichkeiten der Eindämmung von COVID-19 geben (Zusammenfassung der ZEIT).
12.11.21 1,22 1,11-1,32 48640 191
13.11.21 45081 SA 228
Zeitstrahl RKI Wochenbericht 11.11.21

Unter der Federführung des Kölner Internisten Michael Hallek und der Braunschweiger Virologin Melanie Brinkmann haben insgesamt 35 Forscher aus ganz Deutschland den gemeinsamen Aufruf unterschrieben, darunter die bekannten Intensivmediziner Christian Karagiannidis und Uwe Janssens. Der Konsens: „Wir empfinden eine tiefe Enttäuschung über die Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und über den wiederholt nachlässigen Umgang mit dem Wohlergehen der Menschen, die auf den Schutz des Staates angewiesen sind.“ Und weiter: „Es ist für uns unverständlich, dass die politischen Versager Verantwortungsträger dieses Landes eine solche Situation zugelassen haben.“

Aufruf der Münchner Kliniken am 12.11.21 Aufruf der Münchner Kliniken am 12.11.21

14.11.21 33498 SO 55
15.11.21 1,09 1,00-1,19 23607 43
Am 15.11.21 beträgt die bundesweite 7-Tage-Inzidenz 303 Fälle pro 100000 Einwohner und >3000 Personen werden auf Intensivstationen behandelt.
16.11.21 1,05 0,98-1,12 32048 265
17.11.21 1,04 0,96-1,12 52826 294
18.11.21 1,08 1,00-1,16 65371 264
Analyse und Brandrede von RKI-Präsident Lothar Wieler (Zusammenfassung der ZEIT) zum allgemeinen Staatsversagen vor und in der 4. Welle und was jetzt zu tun sei (bzw. seit dem Sommer zu tun war). Zur Ergänzung ein Interview mit Ralf Berning, Gesundheits- und Krankenpfleger auf der Intensivstation am ev. Klinikum Bethel in Bielefeld und der Kommentar Corona-Drama in Deutschland: Schlimmer geht’s immer in der taz.

DIVI-Intensivregister 19.11.21 DIVI-Intensivregister 19.11.21


Die STIKO empfielt – nachdem sie sich viel Zeit gelassen hat – endlich „ab sofort allen Personen ab 18 Jahren die COVID-19-Auffrischimpfung“ (Booster-Impfung) mit einem mRNA-Impfstoff (BioNTech, Moderna) und „ruft alle bisher Nicht-Geimpften dringend auf, das COVID-19-Impfangebot wahrzunehmen. Die Auffrischimpfung dient sowohl dem Selbstschutz als auch dem Schutz der Mitmenschen und lässt einen längerfristigen robusten Impfschutz erwarten. Die epidemiologische Auswirkung durch eine verminderte Transmission wird erst bei hohen Impfquoten bei Auffrischimpfungen deutlich wirksam werden“ erklärt die STIKO, macht aber die Einschränkung, „folgenden Personengruppen prioritär eine Auffrischimpfung anzubieten: Personen mit Immundefizienz, Personen im Alter von ≥ 70 Jahren, Bewohner und Betreute in Einrichtungen der Pflege für alte Menschen sowie Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen (was eh bereits der Fall ist).“

Laut RKI Wochenbericht v. 18.11.21 „lag die Rate akuter Atemwegserkrankungen (ARE-Rate) in der 45. KW 2021 bei 6,2 % und damit bei ca. 6.200 ARE pro 100.000 Einwohnern. Dies entspricht einer Gesamtzahl von ca. 5,2 Millionen akuten Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung in Deutschland. Dies lässt da rauf schließen, dass die Zahl der Kontakte, bei denen Atemwegsinfektionen übertragen werden können, aktuell wieder genauso hoch ist wie in den zwei Wintern vor der COVID-19-Pandemie. Im gleichen Zeitraum 2020 war die Häufigkeit von akuten respiratorischen Erkrankungen aufgrund der ein geschränkten Kontakte noch deutlich vermindert.

Mit Datenstand vom 17.11.2021 werden 3.376 Personen mit einer COVID-19-Diagnose auf einer Intensivstation behandelt. Damit zeichnet sich über die letzten Wochen ein deutlicher Anstieg der Fälle mit COVID-19-Diagnose auf den Intensivstationen ab. Innerhalb der letzten Woche vom 10.11. 17.11.2021 gab es eine Zunahme um 637 Personen. Sowohl die Zahl der übermittelten Ausbrüche in medizinischen Einrichtungen als auch in Alten- und Pflegeheimen stieg in der 45. MW im Vergleich zur Vorwoche an, was zu 829 neuen erfassten COVID-19-Fällen in medizinischen Einrichtungen und 1.932 Fällen in Alten und Pflegeheimen führte.

Bis zum 16.11.2021 waren weiterhin (nur) 70 % der Bevölkerung mindestens einmal und (nur) 68 % vollständig geimpft. Darüber hinaus erhielten bisher (nur) 4.368.783 (5,3 %) Menschen eine Auffrischimpfung. Der rückläufige Trend der Impfinanspruchnahme zwischen KW23 (über 6 Mio Impfungen) und KW42 (894.819 Impfungen) scheint gestoppt. Seit drei Wochen steigen die Impfzahlen wieder an und in KW45 wurden insgesamt 1.761.115 Impfungen registriert. Der Anstieg ist vor allem auf die Auffrischimpfungen zurückzuführen.

Die aktuelle Entwicklung ist sehr besorgniserregend und es ist zu befürchten, dass es zu einer weiteren Zunahme schwerer Erkrankungen und Todesfälle kommen wird und die verfügbaren intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten überschritten werden. Dies betrifft auch die intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten für schwere Erkrankungen anderer Ursache. Das RKI rät dringend dazu, größere Veranstaltungen und enge Kontaktsituationen wie z.B. Tanzveranstaltungen und Clubs abzusagen bzw. zu meiden, aber auch alle anderen nicht notwendigen Kontakte zu reduzieren. Insbesondere vor notwendigen Kontakten zu Personen mit einem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf (ältere Personen, chronisch Kranke) sollte unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus ein Test durchgeführt werden. Bei den hohen gegenwärtigen 7-Tage-Inzidenzen besteht eine zunehmende Wahrscheinlichkeit infektiöser Kontakte in allen Lebenssituationen. Daher wird dringend empfohlen, das Impfangebot gegen COVID-19 wahrzunehmen und hierbei auf einen vollständigen Impfschutz zu achten. Insbesondere die Möglichkeit der Auffrischimpfung (Boosterimpfung) sollte möglichst rasch von allen Personengruppen entsprechend der Empfehlungen der STIKO genutzt werden.“

Neben Whitewashing-Propaganda zum eigenen Versagen haben Bundesregierung und Bundesländer am 18.11.12 beschlossen:
  • Appelle an Bundesbürger, sich impfen zu lassen (statt Impfpflicht)
  • allgemeine Impfpflicht für Mitarbeiter in Einrichtungen der Eingliederungshilfe, Alten- und Krankenpflege geplant
  • generell täglicher Test in Alten- und Pflegeheimen für Mitarbeiter und Besucher
  • 2x Test für Mitarbeiter in anderen Unternehmen, falls kein Homeoffice
  • Hochziehen der Impfangebot-Infrastruktur (die vorher eingestampft wurde)
  • 3G am Arbeitsplatz und im ÖPNV (nicht praktikabel, da nicht umfassend kontrollierbar)
  • für 5 Tage (nicht umfassend kontrollierbare) eingeschränkte 3G Regel an Orten bei Hospitalisierungsrate v. 3, eingeschränkte 2G plus Regel bei Hospitalisierungsrate v. 6 & weitere Maßnahmen nach IfSG der Länder ab Hospitalisierungsrate v. 9 – Hospitalisierungsrate: 7-Tage Inzidenz d. Neuaufnahmen/100000 Einwohner (bloß keine lokalen Lockdowns oder gar Shutdown, Mittel politischer Desinformation und Verzögerungstaktik)
  • Verbesserung der Rahmenbedingungen und der Entlohnung in der Pflege, neue Bonuszahlung (es darf wieder geklatscht werden, leere Versprechungen bleiben)
  • Hilfseinsätze von Bundeswehr und Technisches Hilfswerk (wenn es noch schlimmer wird)
  • Evaluierung der Maßnahmen nach IfSG beim nächsten Treffen am 09.12.21
19.11.21 1,10 1,01-1,19 52970 201
Nach dem Bundestag am 18.11.21 hat auch der Bundesrat am 19.11.21 den Änderungen (Drucksache 20/15 und 20/78) des Infektionsschutzgesetzes (IfSG), die SPD, FDP und Grüne initiiert hatten und damit der Beendigung der „Epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ nach Bevölkerungsschutzgesetz (BeVSchG) zugestimmt. Die Änderungen im Bereich der Maßnahmen entsprechen den letzten Beschlüssen von Bund und Ländern am 18.11.21. Mit der Änderung können Bundesländer allerdings keine Reiseverbote, Ausgangssperren, Lockdowns inklusive Geschäftsschließungen oder Beherbergungsverbote mehr verfügen oder Kitas und Schulen nur im Ausnahmefall bei lokalen Ausbrüchen schließen.

Währenddessen verordnen einzelne Bundesländer wegen der epidemischen Lage bereits lokale Lockdowns, Ausgangssperren, Kontaktbeschränkungen und 2G. Bis Mitte Dezember bleiben trotz der Änderungen des IfSG jetzt beschlossene Verschärfungen gültig. Österreich geht ab Montag für 20 Tage in einen landesweiten Shutdown und plant, Anfang 2022 eine allgemeine Impfpflicht einzuführen. Wie auch in Deutschland aufgrund zu geringer Impfquote und allgemeinem Staatsversagen.

Einer der Mitverursacher der akuten Notlage, Gesundheitsminister Spahn rennt den Fachleuten hinterher und lautsprecht auf einer Pressekonferenz: „Wir sind in einer nationalen Notlage, die eine nationale Kraftanstrengung braucht“ und verweist auf die bekloppte Hospitalisierungsinzidenz als den Leitindikator zum Handeln. RKI-Präsident Lothar Wieler: „Es geht hier schon lange nicht mehr um einzelne regionale Ausbruchsgeschehen - ganz Deutschland ist ein einziger großer Ausbruch, das ist eine nationale Notlage. Wir müssen jetzt die Notbremse ziehen“ – die gibt es nicht mehr.
20.11.21 63924 SA 248
21.11.21 42727 SO 75
22.11.21 1,07 1,00-1,16 30643 62
Heute ein Telefongespräch der medizinischen Fachangestellten beim Hausarzt mitbekommen, die eh alle rote Ohren von zu viel Dumbo Corona-Anrufen haben: „Nein, wird vermutlich Moderna… Nein, das ist genauso gut wie Biontech … wir haben nun mal kein BioNTech… der Gesundheitsminister Spahn…“ usw. usf. Für sein desaströses Kommunikationsunvermögen gehörte der ja bereits geteert und gefedert. Aber wenn die Leute wenigstens wüssten, dass Moderna sogar effizienter als BioNTech ist, man aber ggf. stärkere Impfreaktionen bei allergischer Prädisposition hat oder andere Komplikationen, weil „der Stoff etwas härter als Biontech ist“ (Konzentration usw.), was man im Arztgespräch abklären kann und was man alles hätte kommunizieren können, wäre nicht nur den Fachangestellten in den Praxen, sondern auch den verunsicherten Leuten geholfen. Aber vielleicht will man ja den heimischen Heroes von BioNTech nicht an die Karre fahren.
23.11.21 1,04 0,96-1,12 45326 309
24.11.21 1,01 0,94-1,08 66884 335
Am 24.11.21 beträgt die bundesweite 7-Tage-Inzidenz 404,5 Fälle pro 100000 Einwohner und 3987 Personen werden auf Intensivstationen behandelt.
25.11.21 1,04 0,96-1,12 75961 351
Seit Beginn der Pandemie bzw. März 2020 sind in Deutschland > 100000 Menschen in Verbindung mit einer COVID-19-Erkrankung gestorben.

Inneres einer A310 MedEvac d. Luftwaffe Wie schlimm ist es? So schlimm: Inneres einer A310 MedEvac d. Luftwaffe, mit der COVID-19-Patienten zu Krankenhäusern transportiert werden, die noch freie Intensivkapazitäten haben

Nach der Priorisierung („latente“ Triage) der Patienten in Krankenhäusern beginnt aufgrund lokaler Überlastungen der Intensivstationen die Verlegung von Patienten – zuerst nach dem Kleeblattkonzept in benachbarte Bundesländer. Reicht das nicht aus, auch bundesweit. Reicht das nicht aus, wird wohl offiziell Triage, d. h. Selektion nach ethisch-medizinischen Kriterien, durchgeführt werden müssen.

Laut RKI Wochenbericht v. 25.11.21 „hat die Summe der Todesfälle seit Beginn der Pandemie jetzt die Zahl von 100.000 überschritten. Aufgrund des hohen Infektionsdrucks in der Bevölkerung sind vulnerable Gruppen sowie Menschen in den höheren Altersgruppen immer stärker betroffen. In der Meldewoche (MW) 46/2021 ist die 7-Tage-Inzidenz im Vergleich zur Vorwoche weiterhin deutlich in allen Altersgruppen, auch in den höheren, angestiegen. Die höchsten Werte werden bei Kindern und Jugendlichen in den Altersgruppen von 5-9 und 10-14 Jahren erreicht mit Werten von über 800 bzw. 900/100.000. Nach einem kurzzeitigen Rückgang während der Herbstferien wird jetzt ein sehr rascher Anstieg beobachtet mit 1.265 übermittelten Schulausbrüchen innerhalb der letzten vier Wochen (MW 43-46/2021). In fast allen Landkreisen (406) liegt die 7-Tage-Inzidenz über 100 Fällen pro 100.000 Einwohnern, in 144 Landkreisen mittlerweile über 500 pro 100.000 Einwohnern. Es ist damit zu rechnen, dass sich der starke Anstieg der Fallzahlen innerhalb der nächsten Wochen fortsetzen wird. Der Anteil positiv getesteter Proben unter den in den Laboren durchgeführten PCR-Tests steigt weiter beträchtlich an (Kalenderwoche (KW) 46: 19,9 %; KW 45: 17,3 %) bei jetzt wieder deutlich höherer Anzahl durchgeführter Tests. Dies spricht dafür, dass die tatsächlichen Fallzahlen erheblich über den gemeldeten Fällen liegen (Dunkelziffer).

Das Risiko einer schweren Erkrankung mit Krankenhauseinweisung und, in manchen Fällen, das Risiko eines tödlichen Verlaufs ist bei den älteren Altersgruppen weiterhin am höchsten, steigt aber bereits bei den ab 50-Jährigen gegenüber jüngeren Erwachsenen deutlich an. Der Anteil der in der syndromischen Krankenhaussurveillance erfassten hospitalisierten und intensivpflichtigen Fälle mit schweren akuten Atemwegsinfektionen (SARI-Fälle) mit COVID-19 ist seit der KW 41/2021 wieder kontinuierlich angestiegen und liegt in der KW 46/2021 bei insgesamt 48 %. Der Anteil von COVID-19-Fällen unter allen intensivpflichtigen SARI-Patientinnen und -Patienten ist in KW 46/2021 mit insgesamt 80 % sehr hoch. Über die letzten Wochen ist ein rascher Anstieg der Fälle mit COVID-19-Diagnose auf den Intensivstationen zu beobachten. Mit Datenstand vom 24.11.2021 werden nach Daten aus dem Intensivregister 4.070 Personen mit einer COVID-19-Diagnose auf einer Intensivstation behandelt. Dieser Wert ist höher als im gleichen Zeitraum des letzten Jahres. Gleichzeitig stehen aktuell, insbesondere aufgrund von Personalengpässen, weniger Intensivplätze als im letzten Jahr zur Verfügung.

Sowohl die Zahl der übermittelten Ausbrüche in medizinischen Einrichtungen als auch in Alten- und Pflegeheimen stieg in KW 46/2021 im Vergleich zur Vorwoche an, was zu 835 neuen erfassten COVID-19-Fällen in medizinischen Einrichtungen und 2.069 Fällen in Alten- und Pflegeheimen führte.

Bis zum 23.11.2021 waren weiterhin (nur) 71 % der Bevölkerung mindestens einmal und (nur) 68 % vollständig geimpft. Darüber hinaus erhielten bisher (nur) 6.641.501 (8,0 %) Menschen eine Auffrischimpfung. Der rückläufige Trend der Impfinanspruchnahme zwischen KW 23 (6,1 Mio. Impfungen) und KW 42 (896.738 Impfungen) ist gestoppt. Seit vier Wochen steigen die Impfzahlen, hauptsächlich zurückzuführen auf Auffrischimpfungen, wieder an und in KW 46 wurden insgesamt 2.620.501 Impfungen registriert.“

Die EMA (European Medicines Agency) hat die Empfehlung ausgesprochen, Kinder im Alter von 5 – 11 Jahren mit BioNTechs Comirnaty mRNA-Vakzin 2x zu impfen. Die Dosis umfasst 10 Mikrogramm im Gegensatz zu 30 Mikrogramm bei Kindern ab 12 Jahren. Nach einer Studie, in der 1305 Kinder geimpft wurden, von denen 3 COVID-19 entwickelten, bewertet die EMA die Effizienz der Impfung gegen eine symptomatische COVID-19 Erkrankung mit 90.7% (mögliche Spannbreite 67.7% – 98.3%). Die STIKO beabsichtigt, die Erfahrungen mit bereits laufenden Impfungen von Kindern in den USA, Kanada und Israel auszuwerten und bis zum 20.12.21 ihre Impfempfehlung vorzulegen. Ab dann stehen laut BMG 2,4 Millionen Dosen für Kinder zur Verfügung. S. a. Evaluation of the BNT162b2 Covid-19 Vaccine in Children 5 to 11 Years of Age.

In Südafrika und Botswana wurde die neue SARS-CoV-2 Variante B.1.1.529 identifiziert, die für einen rapiden Anstieg an Infektionen in der südafrikanischen Provinz Gauteng verantwortlich gemacht wird. Die WHO hat die Variante als „Omikron“ benannt und als VOC (variant of concern) eingestuft, wie das RKI in der Information zur neuen besorgniserregenden Virusvariante Omicron (B.1.1.529) mitteilte. Der Direktor der KwaZulu-Natal Research and Innovation Sequencing Platform (KRISP), Tulio de Oliveira, teilte zur neuen Variante mit: Diese Variante hat uns überrascht, sie hat einen großen Sprung in der Evolution, viel mehr Mutationen als wir erwartet hatten, besonders nach einer sehr schweren dritten Welle von Delta. Die B.1.1.529-Variante weist eine sehr ungewöhnliche Konstellation von Mutationen auf, mit mehr als 30 Mutationen allein im Spike-Protein. Auf dem ACE2-Rezeptor weist die neue Variante 10 Mutationen auf. Im Vergleich dazu weist die Beta-Variante drei und die Delta-Variante zwei Mutationen auf. Laut Richard Lessells, einem Spezialisten für Infektionskrankheiten bei KRISP weist die Variante Ähnlichkeiten mit den Lambda- und Beta-Varianten auf, die mit einer angeborenen Umgehung der Immunität in Verbindung gebracht werden. Lessells weiter: „All diese Dinge geben uns Anlass zur Sorge, dass diese Variante nicht nur eine verbesserte Übertragbarkeit aufweist, sich also effizienter ausbreitet, sondern auch in der Lage sein könnte, Teile des Immunsystems und den Schutz, den wir in unserem Immunsystem haben, zu umgehen.“

Es sei an die C.1.2 Variante erinnert, die im August 2021 ebenfalls in Gauteng auftrat und ebenfalls eine signifikante Anzahl an Mutationen aufweist, die auch in einer Reihe von VOC/VOIs zu finden sind, aber im weiteren Verlauf global nicht weiter in Erscheinung trat.

26.11.21 1,08 1,00-1,16 76414 357
27.11.21 67125 SA 303
Vor dem Hintergrund „einer erneuten, verschärften Eskalation der Covid-19-Krise“ in der 4. Welle und des damit einhergehenden Staatsversagens hat die Nationalakademie Leopoldina ihre Ad-hoc-Stellungnahme zur Eindämmung der vierten Welle Coronavirus-Pandemie: Klare und konsequente Maßnahmen – sofort! vorgelegt. In ihr fordern die Wissenschaftler vom Staat:
  • die Einbeziehung anderer medizinischer Berufsgruppen in die Impftätigkeit (Apotheker, Amtsärzte, Zahnärzte, Pflegekräfte und Hebammen), ggf. mit fachlicher und logistischer Unterstützung der Bundeswehr, des THW und anderer anerkannter privater Hilfsorganisationen in der Katastrophenvorsorge
  • die flächendeckende Wiedereinrichtung von Impfzentren mit langen Öffnungszeiten
  • eine weitere Verstärkung „aufsuchender Impfangebote” an Orten mit hohem Personenaufkommen (z.B. Bahnhöfe, Ämter, Einkaufszentren), an sozialen Brennpunkten, in Seniorenheimen sowie für Personen, die sich vornehmlich im häuslichen Bereich aufhalten
  • die rasche Einführung einer berufsbezogenen Impfpflicht für Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und medizinische Fachberufe sowie weiterer Multiplikatorengruppen
  • die Vorbereitung zur Einführung einer allgemeinen Impfpflicht unter Berücksichtigung der dafür erforderlichen rechtlichen und sozialen Rahmenbedingungen
  • Strikte Kontaktreduktion im privaten Bereich, in Innenräumen und in Situationen, in denen viele Menschen zusammenkommen (z.B. Bars, Clubs, Veranstaltungen)
  • Wo sich persönliche Kontakte nicht vermeiden lassen, ist eine generelle Maskenpflicht idealerweise mit FFP2-Masken – sowie eine konsequente Durchsetzung der 2G-Regeln und Anwendung der AHA+L-Regeln unvermeidlich
  • Streng kontrollierte 2G-Regelung und eine Anwendung der AHA+L-Regeln in öffentlich zugänglichen Innenräumen und bei Veranstaltungen, mit Ausnahme von Räumlichkeiten lebensnotwendiger Infrastrukturen (Supermärkte, Arztpraxen etc.). Wenn eine Einhaltung der 2G-Regeln nicht garantiert werden kann, müssen Veranstaltungen abgesagt werden
  • Generelle Maskenpflicht mit FFP2-Masken in für die Öffentlichkeit zugänglichen Innenräumen auch unter 2G-Regeln
  • Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte, auch im Privatbereich
  • eine ausnahmslose Maskenpflicht für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen während des gesamten Aufenthalts in den Schulgebäuden
  • regelmäßige Tests (mind. 3x wöchentlich) zur frühen Erkennung und Vermeidung von Übertragungen
  • ein Vorziehen der Weihnachtsferien

In der Stellungnahme heißt es weiter: „Die jüngste Novellierung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) und das Auslaufen der „epidemischen Lage nationaler Tragweite“ haben erhebliche rechtliche Änderungen für die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung bewirkt. Problematisch ist dabei, dass auch bei extrem hohen Inzidenzwerten und Hospitalisierungsraten bestimmte generelle Maßnahmen nicht mehr ergriffen werden dürfen. Dies gilt für die flächendeckende Untersagung von Veranstaltungen, Ansammlungen, Aufzügen, Versammlungen sowie religiösen oder weltanschaulichen Zusammenkünften, Reisen, Übernachtungsangeboten (Hotels), Gastronomie sowie von Betrieben, Gewerben, Einzel oder Großhandel und anderem. Das schwerwiegendste Defizit des novellierten IfSG besteht darin, dass keine Kriterien (Inzidenzwerte o.ä.) mehr aufgeführt sind, wann die Länder bestimmte Maßnahmen ergreifen dürfen oder müssen.“

Zur Frage von nötigen Freiheitseinschränkungen und der Einführung einer allgemeinen Impflicht heißt es am Ende der Stellungnahme: „Wenn die Unterzeichner dieser Adhoc-Stellungnahme vor dem Hintergrund der Wertfragen für Freiheitseinschränkungen in Form von Impfpflichten und drastischeren Kontaktbeschränkungen plädieren, dann geschieht dies in der Überzeugung, dass die hierzu führenden Abwägungen im Einklang mit Grundwerten und Prioritäten stehen, die von der Mehrheit der Bevölkerung mit guten Gründen geteilt werden. Auch die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht ist unter den aktuellen, vor einem Jahr so nicht vorhersehbaren Umständen ethisch und rechtlich gerechtfertigt: als letzte Maßnahme, um eine Impflücke zu schließen, die sich augenscheinlich anders nicht beheben lässt. Nur so können die Bürgerinnen und Bürger unserer Gesellschaft vor weiteren desaströsen Folgen bewahrt werden.“

28.11.21 44401 SO 104
29.11.21 0,93 0,86-1,01 29364 73
Positionspapier Maßnahmen zur vierten COVID-19-Welle und zur neuen SARS-Coronavirus-Variante “Omikron” von Viola Priesemann, Eva Grill, Emil Iftekhar, Christian Karagiannidis, André Karch, Mirjam Kretzschmar, Berit Lange, Kai Nagel, Armin Nassehi, Mathias Pletz, Ulrike Protzer, Anita Schöbel, Andreas Schuppert, Klaus Überla, Hajo Zeeb.

Der Moderna-Chef rechnet im Gegensatz zu einem Pfizer-Manager und BioNTech-Chef Şahin mit geringerer Wirksamkeit gegen Omikron-Variante und einem ggf. an Omikron angepassten Vakzin erst Mitte 2022. Emer Cooke, die Direktorin der EMA, pflichtet dem Moderna-Chef bei und sagte, es würde bis zu vier Monate bis zur Zulassung eines Vakzins in der EU dauern, das an Omikron angepasst ist. Was die Frage aufwirft, mit welchen Karten und Absichten BioNTech/Pfizer spielt.
30.11.21 0,90 0,83-0,94 45753 388
Das Bundesverfassungsgericht hat heute in Verfassungsbeschwerden betreffend Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen im Vierten Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite („Bundesnotbremse“) erfolglos und Schulschließungen waren nach der im April 2021 bestehenden Erkenntnis- und Sachlage zulässig zu zwei Beschlüssen mitgeteilt, dass die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sowie das „vollständige oder teilweise Verbot von Präsenzunterricht an allgemeinbildenden Schulen zum Infektionsschutz („Schulschließungen“)“ aufgrund der „Bundesnotbremse“ im 4. Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite (BeVSchG s. u.) zwar in das Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit (Art. 2 Abs. 1 GG), Bewegungsfreiheit (Art. 104 GG), Schutz von Ehe und Familie (Art. 6 GG) und das „neue“ Grundrecht von Kindern und Jugendlichen auf schulische Bildung eingegriffen haben, dies aber verfassungsgemäß und verhältnismäßig war, weil (April 2021, 3. Welle) eine „äußersten Gefahrenlage“ vorlag bzw. anzunehmen war, weshalb das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit (Art. 2 Abs. 2 GG), das „eine Vorsorge gegen Gesundheitsbeeinträchtigungen umfasst“ und die damit einhergehende „Aufrechterhaltung eines funktionsfähigen Gesundheitssystems als überragend wichtige Gemeinwohlbelange“ die Beinträchtigungen und Grundrechtseingriffe durch die Bundesnotbremse überwog.

"Omicron Who?" Cartoon b. Bill Bramhall Cartoon von Bill Bramhall am 30.11.21.
01.12.21 0,89 0,84-0,94 67186 446
02.12.21 0,92 0,87-0,97 73209 388
Laut RKI Wochenbericht v. 02.12.21 „wurde in der 47. Kalenderwoche (KW) ein Anstieg um 14 % gegenüber der Vorwoche auf 479 COVID-19 Fälle/100.000 Einwohnern beobachtet. Im gleichen Zeitraum hat sich der Anteil positiv getesteter Proben auf 21,2 % erhöht (Vorwoche: 19,7). Der starke Anstieg der 7-Tage-Inzidenz in den letzten Wochen hat sich in der vergangenen Woche nicht fortgesetzt. Es könnte regional auf die zunehmend überlasteten Kapazitäten im Öffentlichen Gesundheitsdienst und die erschöpften Laborkapazitäten zurückzuführen sein (Dunkelziffer).

Mit Datenstand vom 01.12.2021 werden 4.690 Personen mit einer COVID-19-Diagnose auf einer Intensivstation behandelt. Durch die zeitlich verzögerte Hospitalisierung und Behandlung auf der Intensivstation sind weiterhin starke Zunahmen der Hospitalisierungen und Verlegung von Patienten und Patientinnen auf die ITS zu erwarten. Aufgrund von regionalen Kapazitätsengpässen im intensivmedizinischen Bereich wurden Umwidmungen von Intensivstationen für COVID-19-Patienten und Patientinnen und überregionale Verlegungen innerhalb Deutschlands notwendig. Es wurden bereits mind. 49 Patientinnen und Patienten über Bundeslandgrenzen hinaus anhand des Kleeblattkonzeptes verlegt.

Bis zum 30.11.2021 waren weiterhin (nur) 71 % der Bevölkerung mindestens einmal und (nur) 69 % vollständig geimpft. Darüber hinaus erhielten bisher (nur) 10.377.200 Menschen (12,5 %) eine Auffrischimpfung. Der rückläufige Trend der Impfinanspruchnahme zwischen KW 23 (6,1 Mio. Impfungen) und KW 42 (896.738 Impfungen) ist gestoppt. Seit fünf Wochen steigen die Impfzahlen, hauptsächlich zurückzuführen auf Auffrischimpfungen, wieder an und in KW 47 wurden insgesamt 4.330.689 Impfungen registriert.

Es wurden dem RKI 1.045 neue COVID-19-Fälle in MW 47/2021 in Ausbrüchen in medizinischen Behandlungseinrichtungen und 1.829 Fälle in Ausbrüchen in Alten-und Pflegeheimen übermittelt.

Nach Vorabinformationen wurden in KW47 und KW48 in Deutschland bis zum 01.12.2021 vier Fälle der VOC Omikron mittels Genomsequenzierung nachgewiesen. Bei acht weiteren über das Meldesystem übermittelten Fällen besteht ein Verdacht auf Omikron basierend auf variantenspezifischer PCR-Testung aus KW47-48/2021. Bei allen durch Genomsequenzierung bestätigten Fällen handelt es sich um Reiserückkehrer aus Südafrika. Alle bestätigten Fälle waren zuvor geimpft, keine Patientin und kein Patient aus dieser Gruppe musste bisher hospitalisiert werden, alle zeigen nur milde Symptome.“

Spät – viel zu spät – haben Bundesregierung und Bundesländer Anregungen von Experten aufgegriffen und zum Abbremsen der 5. Omikron-Welle teils sinnvolle und teils unsinnige oder zu milde Maßnahmen im "Akt der nationalen Solidarität" Beschluss festgelegt:
  • erst ab viel zu hoher 7-Tage-Inzidenz von > 350: Schließung v. Clubs, Diskotheken und immer noch max. 200 Teilnehmer bei Zusammenkünften im Außenbereich
  • bis zum 24.12.21 insgesamt 30 Millionen Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen als Ziel anvisiert, die auch durch Apotheker, Pflegefachkräfte und Zahnärzte durchgeführt werden können
  • schwammige Aussage, dass Personen mit zwei Impfungen aber ohne 3. Booster-Impfung ihren „vollständig“ Impfstatus X Monate nach der Zweitimpfung verlieren sollen
  • Einführung einer gesetzlichen Impflicht: zuerst für Beschäftigte in Altenpflegeeinrichtungen und Krankenhäusern, allgemein ab Februar 2022
  • unsinnige und symbolische, weil nicht kontrollierbare private Kontaktbeschränkungen
  • Versammlungsverbot an Silvester und Neujahr, Feuerwerksverbot
  • bundesweit 2G im Einzelhandel, bei Sport-, Kultur- und anderen Großveranstaltungen, Verschärfung auf 2G-plus-Test möglich (Ausnahme: Geschäfte f. täglichen Bedarf)
  • Sport-, Kultur- und andere Großveranstaltungen immer noch in Innenräumen bis 5000 Zuschauer und außen sogar bis 15000 Zuschauer bzw. 30 – 50 % Auslastung möglich
  • Rumgeiere ohne Nennung einer Kennziffer, dass Sportveranstaltungen ohne Zuschauer und Großveranstaltungen bei „hohem Infektionsgeschehen“ abgesagt werden sollen
  • „jetzt schon“ Bund-Länder-Krisenstab und Expertengremium im Bundeskanzleramt statt „Corona-Kabinett“
  • allgemeine Maskenpflicht in Schulen
  • Verlängerung der Übergangsfristen für Schutzmaßnahmen nach der unsinnigen Novelle des IfSG durch die Ampel-Koalitionsparteien und Wiedereinbau von Beschränkungen in eine weitere Novelle des IfSG nach Beschluss durch den Bundestag
03.12.21 0,95 0,88-1,02 74352 390
04.12.21 64510 SA 378
05.12.21 42055 SO 94
06.12.21 0,91 0,84-0,98 27836 81
Im Vorgriff auf die genauere Analyse der Omikron-Variante und der Effizienz von Vakzinen und Virostatika gegen Omikron wagen (u. a.) die Studien Omicron (B.1.1.529): Infectivity, vaccine breakthrough, and antibody resistance der University of Michigan, Predictions of the SARS-CoV-2 Omicron Variant (B.1.1.529) Spike Protein Receptor-Binding Domain Structure and Neutralizing Antibody Interactions der University of North Carolina und Omicron: A heavily mutated SARS-CoV-2 variant exhibits stronger binding to ACE2 and potently escape approved COVID-19 therapeutic antibodies der Ajou University Aussagen zur Auswirkung der Omikron-Mutationen auf die Ansteckungswirkung von Omikron und die Effizienz von Vakzinen und Virostatika gegen Omikron.

Die Studien aus den USA setzten dafür Deep Learning KI-Modelle und -Software und Software zur 3D-Modellierung von Proteinstrukturen ein und betrachteten vor allem, wie sich die Mutationen auf die Bindungsenergie (BFE, binding free energy) zwischen dem RBD-Bereich des Spike-Proteins von Omikron und ACE2 bzw. Antikörpern auswirken. Die erste Studie kommt zum Ergebnis, dass Omikron zehnmal so ansteckend wie der SARS-CoV-2 Wildtyp und zweimal so ansteckend wie die Delta-Variante sein müsste und gegen Vakzine zweimal mehr resistenter sein müsste als die Delta-Variante. Die Wirkung von Bamlanivimab von Eli Lilly wäre ernsthaft gefährdet, während die Auswirkungen auf den Regeneron-Cocktail nur mild sei. Die zweite Studie macht die Aussage, dass sich Antikörper immer noch an den RDB-Bereich des Spike-Proteins von Omikron binden müssten, aber die Neigung des RBD-Bereichs zur Bindung an Antikörper reduziert wäre.
07.12.21 0,88 0,83-0,95 36059 399
Was zu heterologen Impfungen bzw. Kreuzimpfungen bereits angenommen wurde und praktiziert wird, bestätigen EMA und ECDC: Sie empfehlen die Kreuzimpfung für die beiden Erstimpfungen nach dem Schema Vektor-Vakzin (Janssen, Vaxzevria) → mRNA-Vakzin (z. B. Comirnaty, Spikevax) und Vektor-Vakzin→Vektor-Vakzin→mRNA-Vakzin für heterologe Booster-Impfungen, da Kreuzimpfungen die Immunisierungstärke im Körper und die Effizienz der Vakzine erhöhen. Den umgekehrten Weg empfehlen Sie nur als Notlösung, um Impfkampagnen zu fördern oder bei Lieferengpässen bei mRNA-Vakzinen. Für das mRNA→mRNA Schema mit Vakzinen zweier unterschiedlicher Hersteller bei Erstimpfungen gäbe es weniger Daten, die positive Effekte bestätigen.

Der Spiegel berichtet in Bestimmte Kreuzimpfungen führen zu besserer Immunantwort zu Resultaten der Studie Immunogenicity, safety, and reactogenicity of heterologous COVID-19 primary vaccination incorporating mRNA, viral-vector, and protein-adjuvant vaccines in the UK (Com-COV2): a single-blind, randomised, phase 2, non-inferiority trial mehrerer, britischer Universitäten, die tw. abweichend von EMA/ECDC sind: „Kombiniert man eine erste Dosis Biontech/Pfizer mit einer zweiten Dosis Moderna, ist der Impfschutz besser als nach zwei Dosen Biontech/Pfizer. Auch nach einer ersten Dosis AstraZeneca löste eine Dosis Moderna oder Novavax eine höhere Antikörper- und T-Zell-Reaktionen aus als eine zweite Dosis AstraZeneca.“ Wie auch EMA/ECDC nennen die Wissenschaftler als weitere Gründe für Kreuzimpfungen Engpässe bei Vakzinen und das Beschleunigen von Impfkampagnen.
08.12.21 0,91 0,84-0,97 69601 527
Am Institut für Medizinische Virologie des Universitätsklinikum Frankfurt wurde eine Laborstudie durchgeführt, um die Effizienz veschiedener Impf-Schemata bzw. von Impfungen und monoklonalen Antikörpern gegen eine Infektion mit der Omikron-Variante zu ermitteln. In der Studie Reduced Neutralization of SARS-CoV-2 Omicron Variant by Vaccine Sera and monoclonal antibodies heißt es dazu: „Zur Bewertung der Schutzkapazität von Vakzinen und monoklonalen Antikörpern wurde die antikörpervermittelte Neutralisierungseffizienz gegen authentisches SARS-CoV-2 Omikron in vitro unter Verwendung eines Isolats bestimmt, das von einem zweifach mit Moderna (1273-mRNA) geimpften Reiserückkehrer aus Simbabwe stammt, und mit Delta verglichen. Die Neutralisierung mit Seren von zweifach (ohne Booster) oder dreifach mit BioNTech (BNT162b2) geimpften Personen (Probenahme 0,5 oder 6 Monate nach der Boosterung) ergab eine 11,4-, 37,0- bzw. 24,5-fache Reduzierung. Seren von doppelt mit Moderna geimpften (ohne Booster) und zusätzlich mit BioNTech als Booster geimpften Personen (Probenahme 0,5 oder 6 Monate nach der Booster-Impfung) zeigten eine 20- bzw. 22,7-fache Reduktion der Neutralisierungskapazität. Mit Seren von heterologen AstraZeneca (Vaxzevria, ChAdOx1) und BioNTech geimpften Personen wurde eine schwache Neutralisierung gegen Delta und keine Wirksamkeit gegen Omikron beobachtet (was Empfehlungen zu Kreuzimpfungen von EMA/ECDC widersprechen würde). Außerdem zeigte die BioNTech-Booster-Gruppe zwar einen signifikanten Anstieg der Titer neutralisierender Antikörper, aber eine 27,1-fache Verringerung der Neutralisierung gegen Omikron. Die Neutralisierung von Omikron war bei Seren von doppelt mit BioNTech geimpften und infizierten Personen 32,8-fach reduziert. Die derzeit verwendeten monoklonalen Antikörper Imdevimab und Casirivimab verhinderten die Infektion mit Delta wirksam, konnten jedoch – möglicherweise aufgrund von Aminosäuresubstitutionen – Omikron nicht neutralisieren.“ Über die Studie berichtete auch die Zeit im Artikel Impfstoffe offenbar weniger wirksam gegen Omikron-Variante. Zur Ergänzung sollte man auch den Spektrum-Artikel Omikron entkommt Immunschutz nicht vollständig und Spiegel-Artikel Bevölkerungsdaten aus Großbritannien: Impfung wirkt schwächer gegen Omikron vom 13.12.21 lesen.
09.12.21 0,95 0,89-1,02 70611 465
Laut RKI Wochenbericht v. 09.12.21 „wurde in der 48. Kalenderwoche (KW) ein leichter Rückgang der wöchentlichen Fallzahlen um 4 % gegenüber der Vorwoche auf 463 COVID-19 Fälle/100.000 Einwohnern beobachtet. Der Anteil positiv getesteter Proben hat sich im Vergleich zur Vorwoche nicht weiter erhöht und lag bei 20,9 % (Vorwoche 21,0 %). Der leichte Rückgang der 7-Tage-Inzidenz könnte ein erster Hinweis auf eine sich leicht abschwächende Dynamik im Transmissionsgeschehen aufgrund der intensivierten Maßnahmen zur Kontaktreduzierung sein. Weiterhin können regional überlastete Kapazitäten im Öffentlichen Gesundheitsdienst und regional erschöpfte Laborkapazitäten zu einer Untererfassung von Fällen führen.

Der hohe Infektionsdruck in der Bevölkerung bleibt bei den auch für die 48. KW verzeichneten Inzidenzwerten unverändert bestehen. Die durch ein Nowcast-Verfahren geschätzten Werte deuten auf einen weiteren Anstieg der 7-Tages Hospitalisierungsinzidenz hin. Mit Datenstand vom 08.12.2021 werden 4.897 Personen mit einer COVID-19-Diagnose auf einer Intensivstation behandelt. Durch die zeitlich verzögerte Hospitalisierung und Behandlung auf der Intensivstation sind weiterhin Zunahmen der Hospitalisierungen und Verlegungen von Patienten und Patientinnen auf die ITS zu erwarten.

Bis zum 07.12.2021 wurden in Deutschland 28 Fälle der VOC Omikron mittels Genomsequenzierung nachgewiesen. Bei 36 weiteren über das Meldesystem übermittelten Fällen besteht ein Verdacht auf Omikron basierend auf variantenspezifischer PCR-Testung.

Bis zum 07.12.2021 waren (nur) 72 % der Bevölkerung mindestens einmal und weiterhin (nur) 69 % vollständig geimpft. Darüber hinaus erhielten (nur) 19 % der Bevölkerung eine Auffrischimpfung. Aber weiterhin sind 24 % der Bevölkerung in der Altersgruppe 18-59 Jahre und 12 % in der Altersgruppe ab 60 Jahre noch nicht geimpft. Seit sechs Wochen steigen die Impfzahlen, hauptsächlich zurückzuführen auf Auffrischimpfungen, wieder an und in KW 48 wurden insgesamt 5.712.202 Impfungen registriert.

Die aktuelle Entwicklung ist weiter sehr besorgniserregend, die Zahl weiterer schwerer Erkrankungen und Todesfälle wird weiterhin zunehmen und die verfügbaren intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten werden regional überschritten werden. Nur durch eine Intensivierung der kontaktbeschränkenden Maßnahmen und rasche Erhöhung der Impfraten kann die Situation verbessert werden. Eine maximale Reduktion der Übertragungsraten ist auch notwendig, um die zu erwartende Ausbreitung der Omikron Variante zu verlangsamen.“

Nach der EMA wird auch die STIKO die Empfehlung aussprechen, Kinder von 5 – 11 Jahren mit BioNTechs Comirnaty mRNA-Vakzin 2x im Abstand von 2 – 3 Wochen zu impfen. Die Dosis umfasst 10 Mikrogramm im Gegensatz zu 30 Mikrogramm bei Kindern ab 12 Jahren. Primär sollten Kinder „mit verschiedenen Vorerkrankungen“ und Kinder, „in deren Umfeld sich Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden“, geimpft werden. Darüber hinaus nach Abklärung mit dem Kinderarzt auch alle anderen Kinder.
10.12.21 0,97 0,89-1,07 61288 484
Den Bund-Länder Beschlüssen vom 02.12.21 folgend, hatte zunächst der Hauptausschuss des Bundestags, danach Bundestag und Bundesrat dem Gesetz zur Stärkung der Impfprävention gegen COVID-19 und zur Änderung weiterer Vorschriften im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie zur Änderung des Infektionssschutzgesetzes (IfSG) zugestimmt.

Im Hauptausschuss und Bundesrat wurde zudem die Erste Verordnung zur Änderung der Covid-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmeverordnung (SchAusnahmV) angenommen.

Wie bereits in den Beschlüssen formuliert, führt das IfSG die Impfpflicht oder verpflichtenden Genesenen-Nachweis für Beschäftigte in Altenpflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, Arztpraxen und im Retttungsdienst ab dem 15.03.21 ein. Ebenfalls wie bereits beschlossen, werden Impfungen zukünftig auch von Apothekern, Zahn- und Tierärzten nach entsprechender Schulung durchgeführt werden können. Während die Bundesländer weiterhin keine Ausgangssperren, Übernachtungs- und Reiseverbote nach § 28a IfSG verhängen dürfen, können sie Unternehmen und Veranstaltungen der Gastronomie, Freizeit und Kultur, Messen und Kongresse schließen bzw. untersagen.

Die Verordnung zur Änderung der SchAusnahmV führt für Bundesländer die Möglichkeit ein, bei hohem Infektionsgeschehen private Kontaktbeschränkungen auch auf Zusammentreffen auszudehnen, an denen nur Geimpfte und Genesene teilnehmen bzw. werden für verordnete Kontaktbeschränkungen keine Unterschiede mehr zwischen 2G/3G/Ungeimpft gemacht.
11.12.21 53697 SA 510
12.12.21 32646 SO 132
Die Bundespolizeiinspektion Hannover hat zu Recht ihrem Ärger über und mit Covidioten in Liebe Maskenmuffel ... ihr nervt! Luft gemacht:

„Wir diskutieren nicht mit euch. Und eure Meinung interessiert uns auch nicht! Bei Verstößen gegen die Corona-Schutzvorschriften erfolgt eine sofortige Anzeige! Setzt einfach eure Maske auf und erspart uns euren Wohlstandstrotz. Wir haben schon genug zu tun!

In der vergangenen Nacht zählte die Bundespolizei 57 Verstöße gegen die Maskenpflicht hauptsächlich im Hauptbahnhof Hannover. Immer wieder gibt es bei den Kontrollen Ärger. Der reicht von Unmutsbekundungen bis hin zu rustikalen Widerstandshandlungen. Kurz nach Mitternacht hielt sich ein junger Mann (22) ohne Maske im Hauptbahnhof auf. Der Wunstorfer war aufgebracht, diskutierfreudig und fiel den Beamten ständig ins Wort. Mit der Kontrolle war er nicht einverstanden und zur Wache wollte er auch nicht mit. Letztlich leistete der Mann erheblichen Widerstand und wurde zwangsweise mitgenommen. Ein ungeimpfter Schwarzfahrer (24) trug im ICE keine Maske. Der Bulgare beleidigte Mitarbeiter der Bahnsicherheit und folgte den Weisungen nicht. Bundespolizisten holten den Mann aus dem Zug. Ein 53-jähriger Mann aus Hainholz wurde im Hauptbahnhof sofort aggressiv. Er beleidigte die Beamten und drohte ihnen mit dem Tod. Am frühen Morgen musste ein 32-jähriger Ronneberger aus der S-Bahn geholt werden. Er leistet erheblichen Widerstand und hatte 3,08 Promille. Er musste mehrere Stunden ausnüchtern.“

Mir tun auch die zusätzlichen Kräfte leid, die von der Deutschen Bundesbahn zur Kontrolle von 3G eingesetzt werden.
13.12.21 0,88 0,81-0,95 *21743 116
14.12.21 0,84 0,79-0,90 30823 473
Die Gesundheitsministerkonferenz der Bundesländer und das Bundesgesundheitsministerium haben am 14.12.21 beschlossen, dass Personen mit Booster-Impfung 15 Tage bis spätestens 2 Monate nach der Booster-Impfung von zusätzlichen Testpflichten bei 2G-Beschränkungen zum Besuch von Unternehmen und Veranstaltungen der Gastronomie, Freizeit und Kultur befreit werden. Dabei handelt es sich primär um eine Wirtschaftsförderungsmaßnahme (z. B. reihenweise Absagen von Weihnachtsfeiern und -veranstaltungen in genannten Bereichen) und Rationierungsmaßnahme, denn wie es im Beschluss heißt, „können durch die Aufhebung der Testpflicht die stark beanspruchten Testkapazitäten entlastet werden“. Der Einhegung einer drohenden Omikron-Welle dient der Beschluss mit Sicherheit nicht.

Wie inkompetent und die Wissenschaft weiterhin ignorierend Politik handelt, lässt sich am Erlass der CDU/FDP Landesregierung von NRW ablesen, die entgegen der Aussagen von Virologen und Immunologen der Meinung ist, man könne sich doch schon vier Wochen statt sinvoller 4 – 6 Monate nach den Erstimpfungen eine Booster-Impfung setzen lassen. Wenn denn der Booster-Impfstoff überhaupt vorhanden ist, wonach es nach der "Inventur" des Gesundheitsministers Lauterbach nicht ausschaut, denn die erbrachte, dass sein Vorgänger Spahn nicht genug Impfstoff eingekauft bzw. vorgehalten hat. Also mal wieder neben Schnelltestmangel ein erneuter Impfstoffmangel.
15.12.21 0,84 0,78-0,88 51301 453
Beginn der 5. Omikron-Welle

Die CDU/FDP Landesregierung von NRW hat ihren Fehler erkannt und macht einen Rückzieher: Booster-Impfung in NRW doch wieder erst 4 Monate nach Erstimpfungen
16.12.21 0,86 0,80-0,92 56677 522
Laut RKI Wochenbericht v. 16.12.21 „setzte sich der leicht abnehmende Trend der wöchentlichen Fallzahlen (-13 %) in Verbindung mit einem leichten Rückgang beim Anteil positiv getesteter Proben (19,8 %, Vorwoche: 20,6 %) fort. Trotz dieser Entwicklung werden insgesamt nach wie vor sehr hohe Fallzahlen verzeichnet und die Belastung der Intensivstationen durch die Vielzahl schwer erkrankter COVID19-Patientinnen und COVID-19-Patienten bleibt hoch. Die durch ein Nowcast-Verfahren geschätzten Werte deuten auf eine Stabilisierung der 7-Tages Hospitalisierungsinzidenz auf hohem Niveau hin. Mit Datenstand vom 15.12.2021 werden 4.805 Personen mit einer COVID-19-Diagnose auf einer Intensivstation behandelt. Die Situation auf den Intensivstationen bleibt damit weiterhin sehr angespannt.

Zum jetzigen Zeitpunkt werden in Deutschland immer noch praktisch alle Infektionen durch die Deltavariante (B.1.617.2) verursacht. Allerdings steigt die Zahl der Fälle mit Infektion durch die neue besorgniserregende Variante (Variant of Concern, VOC) Omikron in den letzten Wochen an. Es treten bereits Ausbrüche auf. Bis zum 14.12.2021 wurden in Deutschland 112 durch Genomsequenzierung bestätigte Fälle der VOC Omikron übermittelt sowie 213 weitere Verdachtsfälle mit variantenspezifischem PCR-Befund. Die Schwere der durch die Variante Omikron verursachten Erkrankungen lässt sich derzeit noch nicht abschätzen.

Bis zum 14.12.2021 waren (nur) 73 % der Bevölkerung mindestens einmal und (nur) 70 % vollständig geimpft. Darüber hinaus erhielten (nur) 26 % der Bevölkerung eine Auffrischimpfung. Weiterhin sind 24 % der Bevölkerung in der Altersgruppe 18-59 Jahre und 12 % in der Altersgruppe ab 60 Jahre noch nicht geimpft.

Die aktuelle Entwicklung ist weiter sehr besorgniserregend, die Zahl der schweren Erkrankungen und der Todesfälle wird weiterhin zunehmen und die verfügbaren intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten werden regional überschritten. Eine Intensivierung der kontaktbeschränkenden Maßnahmen und eine zugleich rasche weitere Erhöhung der Impfraten ist dringend erforderlich, um die Behandlungskapazitäten vor Beginn einer zu erwartenden Omikron-Welle so weit möglich zu entlasten. Die maximale Reduktion der Übertragungen ist auch notwendig, um die zu erwartende Ausbreitung der Omikronvariante zu verlangsamen.“
17.12.21 0,90 0,84-0,98 50968 437
18.12.21 42813 SA 414
19.12.21 29348 SO 180
Laut dem britischen Gesundheitsminister, der sich auf die beiden Berichte SAGE 99 minutes: Coronavirus (COVID-19) response, 16 December 2021 und SPI-M-O: Consensus statement on COVID-19, 8 December 2021 der Scientific Advisory Group for Emergencies (SAGE) der britischen Regierung stützt, ist die Omikron-Variante in Großbritannien dominant, begleitet von einer vermuteten hohen Dunkelzifer an Infektionen. Werden zeitnah keine strengeren Beschränkungen erlassen, wie auch von der SAGE gefordert und erhöht sich die Booster-Impfquote nicht entsprechend, könnte laut der Aussagen des Ministers und der SAGE Ende des Jahres bzw. zu Beginn 2022 nicht eine Omikron-Welle, sondern eher ein Omikron „Tsunami“ über Großbritannien hereinbrechen – mit entsprechend hohen Zahlen an Infektionen, Hospitalisierungen und letztlich Toten.

Derweil hat der neue Corona-Expertenrat der Bundesregierung seine erste Stellungnahme zum aktuellen Geschehen und der Omikron-Welle abgegeben. In Einordnung und Konsequenzen der Omikronwelle schreibt der Expertenrat:

Die aktuell sinkenden Inzidenzen werden von weiten Teilen der Gesellschaft und Politik als Zeichen der Entspannung wahrgenommen. Die zu erwartende Meldeverzögerung über die kommenden Feiertage wird diesen Eindruck weiter verstärken. Aus den in der Folge aufgeführten Gründen ist dieser Eindruck nicht gerechtfertigt.

Europa

In Dänemark, Norwegen, den Niederlanden und Großbritannien wird bereits eine nie dagewesenen Verbreitungsgeschwindigkeit mit Omikron-Verdopplungszeiten von etwa 2-3 Tagen beobachtet. Mehrere unserer betroffenen Nachbarstaaten haben angesichts dieser Dynamik umgehend teils tiefgreifende Gegenmaßnahmen zur Eindämmung eines potentiell unkontrollierbaren Infektionsgeschehens ergriffen. Auch wenn in dieser frühen Phase der Omikronwelle die Krankheitsschwere nicht abschließend beurteilt werden kann, steigt die Hospitalisierung in Hotspots wie London bereits deutlich an.

Deutschland

Es ist bisher nicht davon auszugehen, dass im Vergleich zur Delta-Variante Menschen ohne Immunschutz einen milderen Krankheitsverlauf aufweisen werden. Die in Deutschland angenommene Verdopplungszeit der Omikron-Inzidenz liegt aktuell im Bereich von etwa 2-4 Tagen. Durch die derzeitig gültigen Maßnahmen ist diese Verdoppelungszeit im Vergleich zu England zwar etwas langsamer, aber deutlich schneller als bei allen bisherigen Varianten. Sollte sich die Ausbreitung der Omikron-Variante in Deutschland so fortsetzen, wäre ein relevanter Teil der Bevölkerung zeitgleich erkrankt und/oder in Quarantäne. Dadurch wäre das Gesundheitssystem und die gesamte kritische Infrastruktur unseres Landes extrem belastet. Eine massive Ausweitung der Boosterkampagne kann die Dynamik verlangsamen und damit das Ausmaß mindern, aber nicht verhindern. Laut der mathematischen Modelle kann eine Überlastung des Gesundheitssystems und die Einschränkung der kritischen Infrastruktur nur zusammen mit starken Kontaktreduktionen eingedämmt werden. Eine schnelle politische Handlungsfähigkeit muss zu jedem Zeitpunkt auch während der Feiertage gewährleistet sein. Eine strategische Patientenverlegung kann aufgrund der zu erwartenden flächendeckend hohen Belastung nicht mehr nennenswert zu einer regionalen Entlastung beitragen.

Was zu tun ist

Aus dem geschilderten Szenario ergibt sich Handlungsbedarf bereits für die kommenden Tage. Wirksame bundesweit abgestimmte Gegenmaßnahmen zur Kontrolle des Infektionsgeschehens sind vorzubereiten, insbesondere gut geplante und gut kommunizierte Kontaktbeschränkungen. Die aktuell geltenden Maßnahmen müssen darüber hinaus noch stringenter fortgeführt werden. Parallel sollte die Impfkampagne erheblich intensiviert werden. Die Boosterimpfungen, wie auch die Erst- und Zweitimpfungen, müssen auch über die kommenden Feiertage mit allen verfügbaren Mitteln fortgesetzt und weiter beschleunigt werden. Allerdings zeigen alle Modelle, dass Boosterimpfungen alleine keine ausreichende Eindämmung der Omikronwelle bewirken, sondern zusätzlich Kontaktbeschränkungen notwendig sind. Neben den notwendigen politischen Entscheidungen muss die Bevölkerung intensiv zur aktiven Infektionskontrolle aufgefordert werden. Dazu gehören die Vermeidung größerer Zusammenkünfte, das konsequente, bevorzugte Tragen von FFP2 Masken, insbesondere in Innenbereichen, sowie der verstärkte Einsatz von Schnelltests bei Zusammenkünften vor und während der Festtage. Besonders vulnerable Gruppen bedürfen verstärkter Schutzmaßnahmen durch hochfrequente Testung und FFP2 Masken. Neben dem konsequenten Handeln ist stringentes Erklären entscheidend. Die Omikronwelle trifft auf eine Bevölkerung, die durch eine fast zweijährige Pandemie und deren Bekämpfung erschöpft ist und in der massive Spannungen täglich offenkundig sind. Eine umfassende Kommunikationsstrategie mit nachvollziehbaren Erklärungen der neuen Risikosituation und der daraus folgenden Massnahmen ist essentiell. Die Omikronwelle läßt sich in dieser hochdynamischen Lage nur durch entschlossenes und nachhaltiges politisches Handeln bewältigen.
20.12.21 0,85 0,79-0,92 16086 119
Nach Großbritannien melden auch die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) des U.S. Gesundheitsministeriums in Potential Rapid Increase of Omicron Variant Infections in the United States mit Verweis auf ihren COVID Data Tracker, dass sich in den USA die Omikron-Variante bis zum 25. Dezember gegen die Delta-Variante durchgesetzt haben wird bzw. die Omikron-Variante in den USA dominant ist. Das sieht im Data Tracker bis zum 18.12.21 so aus:CDC Omikron-Welle USA

Die EMA empfiehlt den in der EU zugelaassenen Impfstoff Nuvaxovid des Unternehmens Novavax für Impfungen. Worauf sich die Zulassung stützt und welche Unterschiede zu mRNA-Impfstoffen bestehen, erklärt der RND-Artikel EMA gibt grünes Licht für Novavax: Wie wirksam und sicher ist der Totimpfstoff?
21.12.21 0,81 0,77-0,86 23428 462
In seiner letzten Ergänzung der ControlCOVID Strategie zur Bewältigung der beginnenden pandemischen Welle durch die SARS-CoV-2-Variante Omikron vom 21.12.21 schreibt und fordert das RKI:

„Erste Analysen des Robert Koch-Instituts (RKI) deuten trotz noch vorhandener Unsicherheiten darauf hin, dass Omikron bereits Anfang Januar 2022 die Mehrzahl der Infektionsfälle in Deutschland, und mehrere Zehntausend Infektionsfälle täglich ausmachen kann. Unter den derzeitigen Bedingungen liegt die Verdopplungszeit in Deutschland bei etwa drei Tagen. Sollte die Dynamik der bevorstehenden Omikron-Welle nicht gebremst werden, ist aufgrund der in kurzer Zeit zu erwartenden hohen Fallzahlen mit einer Überlastung der Gesundheitsversorgungsstrukturen in Deutschland zu rechnen. Auch mit einer darüber hinaus- gehenden Beeinträchtigung der kritischen Versorgungsstrukturen (z. B. Transport- und Produktions- ketten, Energie, Polizei, Feuerwehr etc.) muss gerechnet werden.“

Als notwendige Maßnahmen fordert das RKI:
  • Maximale Kontaktbeschränkungen und infektionspräventive Maßnahmen (sprich eigentlich Lockdown bis Mitte Januar)
  • Maximale Geschwindigkeit bei der Impfung der Bevölkerung (Erst- und Booster-Impfungen)
  • Reduktion von Reisen auf das unbedingt Notwendige
  • Intensive Begleitkommunikation zum Verständnis der Maßnahmen

„Die größten Effekte auf die Dynamik der Omikron-Welle sind von konsequenten und flächendeckenden Kontaktbeschränkungen und dem Einsatz von infektionspräventiven Maßnahmen zu erwarten. Deshalb sofort zu implementieren (d. h. umzusetzen und auch zu kontrollieren)“ u. a.:

  • generelle Maskenpflicht und kontinuierliches Tragen in Innenräumen ab zwei Personen und im Außenbereich bei Abstand < 1,5 m; dies gilt auch für Geimpfte und Genese und in Schulen
  • für den Zugang zu Einrichtungen, Gottesdiensten, kulturellen Veranstaltungen u. ä.: 2G+Test für vollständig Geimpfte ohne Booster und Genesene
  • 2G+Test für alle bei Kontakt mit Risikogrupen
  • keine Bewirtung in Hotels
  • 3G+ 2 – 3x Test/Woche f. vollständig Geimpfte ohne Booster und Genesene f. Arbeitsplätze
  • 2G+Maskenpflicht für Einzelhandel
  • 3G+Maskenpflicht ÖPNV u. Läden d. tägl. Bedarfs
  • Verbot aller Großveranstaltungen, Schließung aller Bars, Clubs, Diskotheken, Restaurants
  • verlängerte Weihnachtsferien f. Kitas und Schulen
  • nur Distanzveranstaltungen an Unis, FHs und Berufsschulen
  • Impfangebote an und zwischen Feiertagen bis Neujahr aufrechterhalten und mehr mobile Impfangebote vor Ort
  • z. B. Einschränkung d. Mobilität in Regionen mit besonders hoher Virusaktivität

Für die Veröffentlichung der im Gegensatz zum nachgenannten Beschluss schärferen Beschränkungen wurde das RKI vom Bundesgesundheitministerium abgewatscht, weil die Veröffentlichung nicht mit dem BMG abgestimmt worden sei.

Bei dem "Nach dem Weihnachtsrummel" Beschluss der Bundesregierung und der Bundesländer vom 21.12.21 handelt es sich um einen typischen „Weiter so“ Beschluss als Fortführung des Beschlusses vom 02.12.21 mit leichten Verschärfungen, wie es sie auch vergangenes Jahr zum Jahresende gab. Die beiden Bundesländer Sachsen und Baden-Württemberg wie auch einige Epidemiologen und Virologen halten den Beschluss für nicht ausreichend, um eine 5. Omikron-Welle rechtzeitig abzuflachen.

Am gleichen Tag hat die STIKO ihre Empfehlung zur Booster-Impfung aktualisiert und empfiehlt, dass vollständig Geimpfte ihre Booster-Impfung bereits nach drei Monaten und nicht wie bisher nach sechs Monaten erhalten sollen, denn „aktuelle Daten deuten nach abgeschlossener Grundimmunisierung auf einen deutlich verringerten Impfschutz gegenüber der Omikron-Variante hin. Dieser nimmt bereits 3 bis 4 Monaten nach Grundimmunisierung signifikant ab.“

22.12.21 0,81 0,76-0,86 45659 510
Großbritannien meldet > 100000 Neuinfektionen an einem Tag, die u. a. zu Personalengpässen wg. Quarantäne und Krankschreibungen führen, weshalb die Dauer der Quarantäne von 10 auf 7 Tage reduziert wurde.

Der Deutsche Ethikrat hat seine Ad-hoc-Empfehlung „Ethische Orientierung zur Frage einer allgemeinen gesetzlichen Impfpflicht“ zur Frage der gesetzlichen Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht vorgelegt. Die Stellungnahme war Inhalt der Bund-Länder-Beschlüsse vom 02.12.21. In seiner Pressemitteilung schreibt der Ethikrat einführend:

„Auf der Grundlage einer differenzierten Darstellung wesentlicher ethischer und rechtlicher Argumente für und gegen eine allgemeine gesetzliche Impfpflicht plädiert der Deutsche Ethikrat in seiner am 22. Dezember veröffentlichten Ad-hoc-Empfehlung „Ethische Orientierung zur Frage einer allgemeinen gesetzlichen Impfpflicht“ für eine Ausweitung der Impflicht über die kürzlich vom Deutschen Bundestag beschlossene bereichsbezogene Impfpflicht hinaus. Er betont, dass hohe Impfquoten entscheidend sind, um in eine kontrollierte endemische Situation zu kommen. Er unterstreicht, dass eine gesetzliche Impfpflicht stets eine erhebliche Beeinträchtigung rechtlich und moralisch geschützter Güter darstellt. Ihre Ausweitung ist daher nur zu rechtfertigen, wenn sie gravierende negative Folgen möglicher künftiger Pandemiewellen wie eine hohe Sterblichkeit, langfristige gesundheitliche Beeinträchtigungen signifikanter Teile der Bevölkerung oder einen drohenden Kollaps des Gesundheitssystems abzuschwächen oder zu verhindern vermag. Empfohlen werden eine direkte Einladung von Impfverpflichteten, ein datensicheres nationales Impfregister sowie kontinuierliche Evaluation und Begleitforschung. Eine Impfpflicht muss mit zielgruppenspezifischer, kultursensibler, mehrsprachiger und leicht verständlicher Information, auch über soziale Medien, verbunden sein. Die politischen Akteure und staatlichen Instanzen sollten bei der Umsetzung der Impfpflicht bewusst darauf hinwirken, Frontstellungen zwischen geimpften und nicht geimpften Menschen zu vermeiden. Die Durchsetzung der Impfpflicht unter Anwendung von körperlicher Gewalt („Zwangsimpfung“) muss ausgeschlossen werden. Sieben Ratsmitglieder plädieren dafür, eine Ausweitung der Impfpflicht auf erwachsene Personen zu beschränken, die bezüglich Covid-19 besonders vulnerabel sind (etwa Ältere und Vorerkrankte). Sie halten ein risikodifferenziertes Vorgehen für das mildere und damit verhältnismäßigere Mittel, um eine Überlastung des Gesundheitswesens, speziell der Intensivstationen, zu vermeiden. 13 Ratsmitglieder befürworten die Ausweitung auf alle in Deutschland lebenden impfbaren Erwachsenen. Sie gehen davon aus, dass dies notwendig ist, um das Ziel einer nachhaltigen, dauerhaft tragfähigen und gerechten Beherrschung der Pandemie zu erreichen.“
23.12.21 0,86 0,81-0,92 44927 425
Laut RKI Wochenbericht v. 23.12.21 „setzte sich in der 50. Kalenderwoche (KW) der abnehmende Trend der wöchentlichen Fallzahlen (-19 %) in Verbindung mit einem leichten Rückgang beim Anteil positiv getesteter Proben (18,6 %, Vorwoche: 19,8 %) weiter fort. Der hohe Infektionsdruck in der Bevölkerung bleibt auch in der 50. KW bestehen, insbesondere bei den bis 49-Jährigen. Mit Datenstand vom 22.12.2021 werden 4.474 Personen mit einer COVID-19-Diagnose auf einer Intensivstation behandelt.

Die Zahl der Fälle mit Infektion durch die neue besorgniserregende Variante (Variant of Concern, VOC) Omikron steigt in den letzten Wochen deutlich an. Inzwischen wurde die VOC Omikron in allen Bundesländern nachgewiesen und dem RKI werden auch einzelne Ausbrüche mit dieser Variante berichtet. Bis zum 21.12.2021 wurden in Deutschland 441 durch Genomsequenzierung bestätigte Fälle der VOC Omikron übermittelt sowie 1.879 weitere Verdachtsfälle mit variantenspezifischem PCR-Befund. In den nächsten Wochen wird mit einer starken Zunahme von Infektionen mit der leichter übertragbaren VOC Omikron gerechnet. Bisherige Meldedaten zu Symptomen deuten auf eher milde Verläufe bei Infizierten mit vollständiger Impfung bzw. Auffrischimpfung.

Bis zum 21.12.2021 waren (nur) 74 % der Bevölkerung mindestens einmal und (nur) 71 % vollständig geimpft. Darüber hinaus erhielten (nur) 34 % der Bevölkerung bereits eine Auffrischimpfung. Aber weiterhin sind 23 % der Bevölkerung in der Altersgruppe 18-59 Jahre und 12 % in der Altersgruppe ab 60 Jahre noch nicht geimpft. Das Robert Koch-Institut schätzt die Gefährdung für die Gesundheit der nicht oder nur einmal geimpften Bevölkerung in Deutschland insgesamt als sehr hoch ein. Für vollständig Geimpfte wird die Gefährdung als hoch angesehen.“
24.12.21 *35431 370
Der Business Insider berichtet in Booster shots protect against symptomatic Omicron infection for about 10 weeks, study finds über die Ergebnisse einer Studie, die gestern von UK Health Security Agency (UKHSA) zur Frage der Effizienz der Impfstoffe und Booster-Impfungen gegen symptomatische Erkrankung durch die Omikron-Variante veröffentlicht wurde. In der UKHSA Publikation heißt es:

„Die Wirksamkeit der Impfstoffe wurde für Zeiträume nach Dosis 2 und Dosis 3 geschätzt. Die endgültige Analyse umfasste 147.597 Delta- und 68.489 Omikron-Fälle (die vom 27.11.21 – 17.12.21 auftraten). Die Wirksamkeit der Impfstoffe gegen symptomatische Erkrankungen für Zeiträume nach Dosis 2 und Dosis 3 ist in den Abbildungen für diejenigen dargestellt, die eine Erstimpfung mit dem Impfstoff von AstraZeneca, Pfizer oder Moderna erhalten haben. Die Schätzungen für die Auffrischungsimpfungen sind für Pfizer und Moderna getrennt dargestellt. In allen Zeiträumen war die Wirksamkeit gegen Omikron im Vergleich zu Delta geringer. Bei denjenigen, die eine AstraZeneca-Primärimpfung erhielten, lag die Wirksamkeit des Impfstoffs 2 bis 4 Wochen nach einer Pfizer- oder Moderna-Auffrischung bei etwa 60 % und fiel dann bis 10 Wochen nach der Auffrischung auf 35 % bei einer Pfizer-Auffrischung und 45 % bei einer Moderna-Auffrischung. Bei denjenigen, die eine Primärimpfung mit Pfizer erhielten, lag die Wirksamkeit des Impfstoffs nach einer Pfizer-Auffrischung bei etwa 70 % und sank nach mehr als 10 Wochen auf 45 %; nach einer Moderna-Auffrischung lag sie bis zu 9 Wochen nach der Auffrischung bei 70 bis 75 %.“

Wenn sich die Resultate durch weitere Studien erhärten, bedeuten die Ergebnisse, dass alle, die ihre Erstimpfungen nicht mit einem mRNA-Impfstoff und ihre Booster-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten haben und alle, die zwar mit mRNA vollständig geimpft sind, aber mit BioNTech und nicht mit Modernas Spikevax geboostert wurden, spätestens 2 – 3 Monate nach der 1. Booster-Impfung ihre 2. Booster-Impfung gegen eine Omikron-Infektion (nicht wg. Hospitalisierung) erhalten müssten. Zu dieser Frage hört man derzeit vom BMG, dem RKI oder der STIKO: Nichts.

25.12.21 *22214 SA 157
Nach Großbritannien meldet auch Frankreich > 100000 Neuinfektionen an einem Tag, die u. a. zu Personalengpässen führen.
26.12.21 *10100 SO 88
Weil das Ziel 80 % der Bevölkerung ist vollständig geimpft (Erstimpfungen) – die ohne Booster-Impfung nicht stark genug gegen Omikron-Infektionen wirken – nicht bis zum 07.01.2022 (zuvor Zielmarke: bis Weihnachten, danach bis Jahresende) erreicht wird, hat die Bundesregierung als neues Zieldatum Ende Januar ausgegeben. Eigentlich sind jetzt 85 – 95 % erreichte Erst- + Booster-Impfungen nötig.
27.12.21 0,77 0,71-0,81 *13908 69
Laut RND meldet Spanien > 200000 Neuinfektionen an einem Tag. „Allerdings ist die Zahl der infizierten Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, verhältnismäßig geringer als bei früheren Ausbrüchen. Offiziellen Daten zufolge sind 7,5 Prozent der spanischen Krankenhausbetten und 18 Prozent der Intensivstationen mit Covid-19-Patienten belegt.
28.12.21 0,75 0,71-0,79 *21080 372
Das Bundesverfassungsgericht hat heute den Beschluss 1 BvR 1541/20 v. 16.12.21 veröffentlicht, der laut Pressemitteilung beinhaltet, dass „der Gesetzgeber unverzüglich Vorkehrungen zum Schutz behinderter Menschen für den Fall einer pandemiebedingt auftretenden Triage treffen muss.“ Das betrifft auch Menschen mit chronischen Erkrankungen, „die entsprechend längerfristig und entsprechend gewichtig beeinträchtigt sind.“ Wie das Bundesverfassungsgericht feststellt, verletzt der Gesetzgeber das Grundrecht auf Nicht-Benachteilung behinderter Menschen (Abs. 3 Satz 2 GG u. UN-Behindertenrechtskonvention, BRK) und das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit (Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG) bzw. kommt seinen daraus erwachsenden Schutzpflichten gegenüber behinderten bzw. chronisch schwer erkrankten Menschen nicht nach, da er „solche Vorkehrungen bislang nicht getroffen hat.“ Die klinisch-ethischen Empfehlungen über die Zutei­lung inten­siv­me­di­zi­ni­scher Ressourcen (Triage) im Kontext der COVID-​19-Pandemie der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) sind nicht ausrechend, um das letztentliche Sterbe-Risiko für die Betroffenen zu beseitigen, da sie „rechtlich nicht verbindlich und auch kein Synonym für den medizinischen Standard im Fachrecht, sondern nur ein Indiz für diesen sind.“
29.12.21 0,83 0,78-0,88 40043 414
30.12.21 0,93 0,88-0,98 42770 383
Laut RKI Wochenbericht v. 30.12.21 „lässt sich die aktuelle epidemiologische Entwicklung aufgrund der feiertagsbedingt geänderten Inanspruchnahme der medizinischen Versorgung, geänderter Testhäufigkeiten, Meldeund Übermittlungsverzügen nur eingeschränkt einschätzen. Die dargestellten Zahlen stellen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine saisonbedingte Untererfassung dar, da insbesondere die Anzahl von Testungen und damit Labormeldungen reduziert sind.

Das Robert Koch-Institut schätzt die Gefährdung durch COVID-19 für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland insgesamt als sehr hoch ein. Ursächlich hierfür ist das Auftreten und die rasante Verbreitung der Omikronvariante, die sich nach derzeitigem Kenntnisstand (aus anderen Ländern) deutlich schneller und effektiver verbreitet als die bisherigen Virusvarianten. Dadurch ist mit einer schlagartigen Erhöhung der Infektionsfälle zu rechnen und es kann zu einer schnellen Überlastung des Gesundheitssystems und ggf. weiterer Versorgungsbereiche kommen.

In KW 50/2021 wurden insgesamt – also sowohl in der Stichprobe als auch in der anlassbezogenen Probe – 895 Omikron-Gesamtgenomsequenzen in Deutschland nachgewiesen und an das RKI übermittelt. Die neue VOC Omikron machte dabei unter allen eingereichten Sequenzen in der genannten Woche einen Anteil von 10 % aus. Bei diesem Anteil ist aufgrund des kombinierten Datensatzes nicht von einer repräsentativen Auswahl auszugehen. Die Ausbreitung von Omikron ist in den Bundesländern sehr unterschiedlich, sie liegt in MW 51 zwischen 1% in Sachsen und 65% in Bremen. Die Schwankungen ergeben sich aus den zum Teil noch niedrigen Omikron-Fallzahlen, der unterschiedlichen Häufigkeit von Testungen auf das Vorhandensein von VOC in den einzelnen Bundesländern sowie Verzögerungen in der labordiagnostischen Erfassung und Übermittlung. Daher liegt mit einem Omikronanteil von 17,5% auch eine Unterschätzung. Zwischen dem 21.11.2021 und 27.12.2021 wurden in Deutschland (Datenstand 28.12.2021) insgesamt 10.443 (Verdachts-) Fälle der Omikronvariante über das Meldesystem nach IfSG übermittelt, davon wurden 1.555 per Gesamtgenomsequenzierung zweifelsfrei bestätigt, während 8.888 mittels variantenspezifische PCR-Testung als Verdacht auf Omikron eingestuft wurden. Zu den im Meldesystem vorliegenden Omikronfällen sind zum Teil Zusatzinformationen bekannt. Für 6.788 Fälle wurden Angaben zu den Symptomen übermittelt, es wurden überwiegend keine oder milde Symptome angegeben. 124 Patientinnen und Patienten wurden hospitalisiert, vier Person sind verstorben. Für 543 (5 %) Fälle wurde eine Exposition im Ausland angegeben. 1.097 Patientinnen und Patienten waren ungeimpft, 4.020 waren vollständig geimpft, von diesen wurde für 1.137 eine Auffrischimpfung angegeben. Auf Basis der übermittelten Daten wurden unter allen übermittelten Omikron-Infektionen 148 Reinfektionen ermittelt.“

Das israelische Gesundheitsministerium hat mitgeteilt, dass ab sofort Personen mit Immunschwächen ein 2. Booster-Impfung bzw. 4. Impfung erhalten. Zuvor hatte das Beratungsgremium der Regierung zu COVID-19 empfohlen, Personen mit Immunschwächen, älter als 60 Jahre und Mitarbeitern der Alten- und Krankenpflege eine zweite Booster-Impfung gegen Omikron anzubieten. Parallel führt seit Montag das Sheba Medical Center eine Studie zur Sicherheit und Effizienz einer 4. Impfung mit 150 Angehörigen des medizinischen Personals durch, die bereits drei Impfungen mit BioNTechs Comirnaty erhalten haben.
31.12.21 41240 323
Laut RND „dominiert die Omikron-Variante des Coronavirus in Frankreich mittlerweile das Infektionsgeschehen. 62,4 Prozent der Suchtests auf die neue Variante seien zu Beginn der Woche positiv gewesen, teilte die französische Gesundheitsbehörde am Donnerstagabend mit.“
* Von Bundesland/Bundesländern wurden keine oder falsche Zahlen übermitelt.

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