SARS-CoV-2 5. Archiv
Januar 2023 –
Datum | R | 95%-Prädikationsintervall v. R | N | WE † |
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03.01.23 | 0,88 | 0,79-0,97 | 40783 | 249 |
04.01.23 | 0,87 | 0,82-0,93 | 36145 | 307 |
05.01.23 | 0,95 | 0,89-1,03 | 28653 | 235 |
Das ECDC schreibt in seiner Einschätzung zur XBB.1.5 Unterlinie der XBB Variante, die sich derzeit in den USA ausbreitet und Bundesgesundheitsminister Lauterbach besorgt: „XBB.1.5 ist eine Unterlinie von XBB, mit einer zusätzlichen Spike-RBD-Mutation S486P. Diese Linie wurde zum ersten Mal in den USA mit Probenentnahmedaten ab dem 22. Oktober 2022 entdeckt und seither hat sich die Linie vergrößert. Bis zum 3. Januar 2023 wurden 3456 Sequenzen in GISAID EpiCoV hinterlegt, die zu XBB.1.5 gehören, mit dem Mutationsprofil in der Spike-Region - Q183E, F486P und F490S. Die meisten dieser Einsendungen stammen aus den USA (3080 Sequenzen) und dem Vereinigten Königreich (106 Sequenzen). Die Variante wurde auch in mehreren anderen Ländern nachgewiesen, darunter in den EU/EWR-Ländern Dänemark, Frankreich, Österreich, Niederlande, Deutschland, Italien, Spanien, Schweden, Island, Belgien, Tschechien, Portugal und Irland. Derzeit wird geschätzt, dass die Linie einen großen Wachstumsvorteil gegenüber den zuvor zirkulierenden Linien in Nordamerika (139 %) und Europa (137 %) hat, obwohl diese Schätzungen mit erheblichen Unsicherheiten verbunden sind. Die US-amerikanischen Zentren für Krankheitsprävention und -kontrolle (US-CDC) geben eine Verdopplungszeit von neun Tagen für den Anteil von XBB.1.5 an, und das US-CDC Prognosesystem schätzt den derzeitigen Anteil der Variante auf etwa 40 % in den USA, wobei die Variante wahrscheinlich innerhalb einer Woche in den USA dominieren wird. Das US-CDC hat auch Wachstumsdaten vorgelegt, in denen XBB.1.5 mit früheren erfolgreichen Varianten verglichen wird. Demnach weist XBB 1.5 nach BA.1 (der ursprünglichen Omicron-Linie) den bisher zweithöchsten Wachstumsvorteil auf. Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass sich die Variante in Europa durchsetzen wird, da während der Pandemie mehrfach große Unterschiede in der Variantenverbreitung zwischen Nordamerika und Europa beobachtet wurden. Die wahrscheinlichste Erklärung für den Wachstumsvorteil ist das bereits hohe Maß an Immunflucht, das XBB gezeigt hat, in Kombination mit der Wirkung der Spike-Veränderung S486P, die entweder einen Vorteil bei der Übertragbarkeit, eine zusätzliche Immunflucht oder beides bieten könnte. Andere Varianten mit dieser Veränderung sind bereits früher aufgetaucht, ohne erfolgreich zu sein. Derzeit liegen nicht genügend Informationen vor, um eine mit der Variante verbundene Veränderung der Infektionsschwere zu beurteilen. Es besteht die Möglichkeit, dass diese Variante einen zunehmenden Einfluss auf die Zahl der COVID-19-Fälle in Europa haben könnte, allerdings nicht innerhalb der nächsten Monate, da die Variante in Europa derzeit nur in sehr geringen Mengen vorkommt.“ Siehe auch Hochansteckende Corona-Variante: Was über XBB.1.5 bekannt ist. | ||||
06.01.23 | 0,99 | 0,91-1,06 | 20922 | 262 |
07.01.23 | – | – | 13169 | SA 170 |
10.01.23 | 0,79 | 0,74-0,83 | 30533 | 287 |
11.01.23 | 0,84 | 0,79-0,89 | 22119 | 269 |
12.01.23 | 0,86 | 0,79-0,90 | 19379 | 181 |
Laut RKI Wochenbericht v. 12.01.23 „wird die Anzahl SARS-CoV-2-infizierter Menschen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung in Deutschland in KW 1/2023 auf 400.000 bis 800.000 geschätzt, die Zahl der Arztkonsultationen aufgrund einer akuten Atemwegserkrankung mit zusätzlicher COVID-19-Diagnose auf etwa 140.000. Beide Werte sind weitestgehend stabil geblieben im Vergleich zu den in der Vorwoche berichteten Werten. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz der gemeldeten Fälle mit einem labordiagnostischen Nachweis von SARS-CoV-2 ist in Meldewoche (MW) 01 2023 im Vergleich zur MW 52 um 14 % angestiegen. In 3 Bundesländern stieg die 7-Tage-Inzidenz, in 13 Bundesländern sank sie oder blieb unverändert. In Deutschland hat die seit Mitte Juni 2022 dominierende Omikron-Linie BA.5 andere Varianten fast vollständig verdrängt; ihr Gesamtanteil lag in KW 52/2022 bei 84 %. Der Anteil bestimmter Sublinien von BA.5, die von der WHO als Omicron subvariants under monitoring eingestuft werden, nahm in Deutschland in KW 52/2022 weiter zu. Die in den Vereinigten Staaten von Amerika stark verbreitete Variante XBB.1.5 hatte einen Anteil von 1 %. Bei der Zahl der Fälle, die mit einer schweren akuten Atemwegsinfektion und COVID-19-Diagnose im Krankenhaus behandelt wurden (COVID-SARI), wurde bis KW 50/2022 ein leichter Anstieg beobachtet. Danach sank die Inzidenz wieder und liegt aktuell bei 4,0 Hospitalisierungen wegen COVID-SARI/100.000 Einwohnern. Dies entspricht einer Gesamtzahl von etwa 3.300 neuen Krankenhausaufnahmen wegen COVID-SARI für die KW 1/2023 in Deutschland. Die im DIVI-Intensivregister berichtete absolute Zahl der auf einer Intensivstation behandelten Personen mit einer COVID-19-Diagnose ist in KW 01/2023 niedriger als in der Vorwoche und lag am 11.01.2023 bei 1.151 Personen (Vorwoche 1.350 Personen). 64,9 Mio. Menschen (77,9 % der Bevölkerung) haben bisher mindestens eine Impfdosis erhalten. Davon sind 63,6 Mio. Menschen (76,4 %) bereits grundimmunisiert. 52,1 Mio. Menschen (62,6 %) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. 12,4 Mio. Menschen (14,9 %) erhielten bereits eine zweite Auffrischungsimpfung. Aktuell sind 18,4 Mio. Menschen nicht geimpft (22,1 % der Bevölkerung).“ |
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13.01.23 | 0,86 | 0,80-0,92 | 12956 | 200 |
In einer neuen Risikoeinschätzung zur XBB.1.5 Variante vom 13.01.23 geht das ECDC detaillierter auf die Variante und ihre möglichen Auswirkungen in der EU ein. Laut der zugehörigen Pressemitteilung „schätzt das ECDC das Gesamtrisiko für Europa im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Omicron XBB.1.5 SARS-CoV-2-Unterlinie für die Allgemeinbevölkerung als gering ein. Für gefährdete Personen wie ältere Menschen, nicht geimpfte und immungeschwächte Personen ist das Risiko mäßig bis hoch, je nach ihrer Immunität gegen SARS-CoV-2. In Bezug auf XBB.1.5 bestehen mehrere Wissenslücken, und diese Einschätzung kann sich in den kommenden Wochen ändern, wenn weitere Erkenntnisse vorliegen. Mathematische Modellrechnungen des ECDC deuten darauf hin, dass XBB.1.5 nach ein bis zwei Monaten in Europa vorherrschend werden könnte, wenn man die gegenwärtig gemeldeten geringen Anteile und die geschätzte Wachstumsrate in Europa berücksichtigt.“ Das Bundesgesundheitsministerium teilte am 13.01.23 mit: „Zum 2. Februar wird die Maskenpflicht in Fernzügen ausgesetzt. Zu diesem Ergebnis kamen Sondierungen zwischen BMG und Landesregierungen. Schutzmaßnahmen für medizinische und Pflegeeinrichtungen bleiben bestehen. Die Bevölkerung habe eine hohe Immunität aufgebaut und Experten gehen nicht davon aus, dass es noch zu einer großen Winterwelle kommen werde. Auch neue besonders gefährliche Varianten seien in den kommenden Wochen und Monaten unwahrscheinlich. Lauterbach betonte, dass das freiwillige Masketragen in Innenräumen und Zügen auch weiterhin sinnvoll sei: 'Jeder, der sich und andere schützen möchte, sollte weiterhin die Maske tragen. Die Pandemie ist nicht vorüber, wir gehen über in die endemische Lage.'“ Anfang Februar wird es in den Bundesländern auch keine Maskenpflicht mehr im öffentlichen Nahverkehr geben. |
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14.01.23 | – | – | 10609 | SA 150 |
17.01.23 | 0,76 | 0,72-0,80 | 17222 | 190 |
18.01.23 | 0,80 | 0,76-0,84 | 15450 | 188 |
19.01.23 | 0,84 | 0,79-0,88 | 12001 | 238 |
Laut RKI Wochenbericht v. 19.01.23 „wird die Anzahl SARS-CoV-2-infizierter Menschen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung in Deutschland in KW 2/2023 auf 200.000 bis 400.000 geschätzt, die Zahl der Arztkonsultationen aufgrund einer akuten Atemwegserkrankung mit zusätzlicher COVID-19-Diagnose auf etwa 70.000. Beide Werte sind im Vergleich zu den in der Vorwoche berichteten Werten gesunken. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz der gemeldeten Fälle mit einem labordiagnostischen Nachweis von SARS-CoV-2 ist in Meldewoche (MW) 01/2023 im Vergleich zur MW 52 um 32 % gesunken. In einem Bundesland stieg die 7-Tage-Inzidenz, in 15 Bundesländern sank sie teilweise stark. In Deutschland hat die seit Mitte Juni 2022 dominierende Omikron-Linie BA.5 andere Varianten fast vollständig verdrängt; ihr Gesamtanteil geht jedoch zurück und lag in KW 01/2023 noch bei 79 %. Der Anteil bestimmter Sublinien von BA.5, die von der WHO als Omicron subvariants under monitoring eingestuft werden, nahm in Deutschland in KW 01/2023 weiter zu. Mit einem Anteil von über 2 % ist, jedoch bisher auf niedrigem Niveau, ein deutlicher Anstieg der in den Vereinigten Staaten von Amerika stark verbreiteten Rekombinante XBB.1.5 in Deutschland zu beobachten. Bei der Zahl der Fälle, die mit einer schweren akuten Atemwegsinfektion und COVID-19-Diagnose im Krankenhaus behandelt wurden (COVID- SARI), wurde ab KW 51/2022 ein Rückgang beobachtet. Die Inzidenz liegt aktuell bei 2,0 Hospitalisierungen wegen COVID-SARI/100.000 Einwohnern. Dies entspricht einem deutlichen Rückgang im Vergleich zur Vorwoche bei einer Gesamtzahl von etwa 1.700 neuen Krankenhausaufnahmen wegen COVID-SARI für die KW 2/2023 in Deutschland. Die im DIVI-Intensivregister berichtete absolute Zahl der auf einer Intensivstation behandelten Personen mit einer COVID-19-Diagnose ist in KW 02/2023 deutlich niedriger als in der Vorwoche und lag am 18.01.2023 bei 850 Personen (Vorwoche 1.151 Personen).“ |
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20.01.23 | 0,85 | 0,80-0,91 | 9710 | 194 |
21.01.23 | – | – | 8866 | SA 118 |
24.01.23 | 0,92 | 0,87-0,97 | 16072 | 141 |
25.01.23 | 1,02 | 0,96-1,08 | 16737 | 157 |
26.01.23 | 1,06 | 0,98-1,12 | 13807 | 138 |
Laut RKI Wochenbericht v. 26.01.23 „wird die Anzahl SARS-CoV-2-infizierter Menschen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung in Deutschland in KW 3/2023 auf 100.000 bis 300.000 geschätzt, die Zahl der Arztkonsultationen aufgrund einer akuten Atemwegserkrankung mit zusätzlicher COVID-19-Diagnose auf etwa 50.000. Beide Werte sind im Vergleich zu den in der Vorwoche berichteten Werten gesunken. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz der gemeldeten Fälle mit einem labordiagnostischen Nachweis von SARS-CoV-2 ist in Meldewoche (MW) 03/2023 im Vergleich zur MW 02/2023 um 30 % gesunken. In allen Bundesländern sank die 7-Tages-Inzidenz. In Deutschland hat die seit Mitte Juni 2022 dominierende Omikron-Linie BA.5 andere Varianten fast vollständig verdrängt. Ihr Gesamtanteil geht jedoch weiterhin zurück und lag in KW 02/2023 noch bei 74 %. Der Anteil bestimmter Sublinien von BA.5, die von der WHO als Omicron subvariants under monitoring eingestuft werden, nahm in Deutschland in KW 01/2023 weiter zu. Mit einem Anteil von fast 5 % ist - bisher auf niedrigem Niveau - ein weiterhin deutlicher Anstieg der in den Vereinigten Staaten von Amerika stark verbreiteten Rekombinante XBB.1.5 in Deutschland zu beobachten. Bei der Zahl der Fälle, die mit einer schweren akuten Atemwegsinfektion und COVID-19-Diagnose im Krankenhaus behandelt wurden (COVID-SARI), wurde ab KW 51/2022 ein Rückgang beobachtet. Die Inzidenz liegt aktuell bei 1,7 Hospitalisierungen wegen COVID-SARI/100.000 Einwohnern. Dies entspricht einem weiteren Rückgang im Vergleich zur Vorwoche bei einer Gesamtzahl von etwa 1.400 neuen Krankenhausaufnahmen wegen COVID-SARI für die KW 3/2023 in Deutschland. Die im DIVI-Intensivregister berichtete absolute Zahl der auf einer Intensivstation behandelten Personen mit einer COVID-19-Diagnose ist in KW 03/2023 deutlich niedriger als in der Vorwoche und lag am 25.01.2023 bei 672 Personen (Vorwoche 850 Personen).“ |
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27.01.23 | 1,16 | 1,06-1,26 | 13155 | 175 |
28.01.23 | – | – | 11317 | SA 127 |
31.01.23 | 1,05 | 0,99-1,11 | 19301 | 122 |
* Von Bundesland/Bundesländern wurden keine oder falsche Zahlen übermitelt. |